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Nordkorea: Goethe-Institut schließt Lesesaal in Pjöngjang

Fünfeinhalb Jahre nach seiner Eröffnung schließt das Goethe-Institut seinen Lesesaal in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang. Das Institut zieht damit nach eigenen Angaben die Konsequenzen aus den andauernden Behinderungen durch das diktatorische Regime.

So hätten weder alle Nordkoreaner freien Zugang, noch könne man unzensiert arbeiten, sagte der Leiter des Goethe-Instituts im südkoreanischen Seoul, Raimund Wördemann. Dies verstoße gegen den mit Nordkorea ausgehandelten Vertrag. Der Beschluss zur Schließung sei bereits im Sommer vom Präsidium des Goethe-Instituts gefasst worden. Der Betrieb des Lesesaals wurde schon länger behindert. Nachdem eine japanische Zeitung im Sommer 2006 geschrieben hatte, dass dort Medien auslägen, die kritisch über Nordkorea berichteten, wurde die Auslegung einiger Zeitschriften und Zeitungen, darunter „SZ“ und „Spiegel“ untersagt. In dem rund 130 Quadratmeter großen Lesesaal befanden sich etwa 4000 Bücher, die Hälfte rein technisch-wissenschaftlichen Inhalts. Täglich kamen etwa 20 bis 30 Besucher in die erste und größte ausländische Kultureinrichtung in Nordkorea. Mit der Schließung endet das deutsch-nordkoreanische „Experiment“ und die Hoffnung auf eine „Verständigung aus Wissen“, wie es Jutta Limbach, damals Präsidentin des Goethe-Instituts, im Juni 2004 bei der Eröffnung des Lesesaals formuliert hatte. Von nordkoreanischer Seite wurde Enttäuschung über den Schließungsbeschluss geäußert. Tsp

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