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Kultur: Große Vision

Kooperation zwischen dem MoMa und VW

Trocken und träge liegt es da, das abgeerntete Feld oberhalb von Mexiko City. Ein Mann außer Atem ist zu hören, langsam baut sich eine Windhose auf, mit Getöse schraubt sich der „Staubteufel“ heran, mittendrin der Mann mit Kamera. Plötzlich ist nichts mehr zu sehen als Sand oben, Sand unten, Sand überall – und wenige Sekunden später doch wieder blauer Himmel. „Tornado“ heißt das Video des belgischen Künstlers Francis Alys, zu sehen ist es im Museum of Modern Art (MoMA) in New York. Alys, in dessen Werken öfter VW-Käfer zu sehen sind, wolle nicht zuletzt zeigen, dass es nötig ist, „Ideale zu verfolgen, so unerreichbar oder absurd sie auch erscheinen mögen“, so die Macher der Ausstellung „A Story of Deception“. Das 39-Minuten-Video „Tornado“ ist das erste Geschenk des VW-Konzerns an seinen neuen Partner, das MoMA.

Museumsdirektor Glenn Lowry und VW-Chef Martin Winterkorn gaben die Kooperation am Montag in New York bekannt. Das Museum kann so ambitionierte Ziele in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verfolgen. Der Autokonzern hofft, nicht zuletzt auf diesem Umweg, bei Käufern auf dem US-Markt zu punkten. Kernstück der zunächst auf zwei Jahre angelegten Zusammenarbeit ist eine Ausstellung mit zeitgenössischen Künstlern aus aller Welt 2013 im PS 1 in New York. Mit dieser soll die Idee von Berlin Biennale und Greater New York, die mit Künstlern aus der eigenen Region arbeiten, eine globale Entsprechung finden, so PS 1-Direktor und MoMA-Chefkurator Klaus Biesenbach. Für ihr Projekt mit dem Arbeitstitel „International Discovery“ werden die Museumsleute durch die Welt reisen und „die neuesten“ Künstler suchen – inspiriert von Francis Alys, der Biesenbach einst in Mexikos Kunstszene einführte.Mit VW, sagt Museumsdirektor Glenn Lowry, teile das MoMA die Vision. Wie viel den Deutschen die „ideale Partnerschaft“ (Lowry) wert ist, blieb offen. Es gehe um mehrere Millionen Dollar. Ingrid Müller

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