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Harvard-Wissenschaftler Suraj Yengde kritisiert linke Identitätspolitik: „Als Kommunikationsform ist Wokeness psychologischer Terror“
Suraj Yengde hat es aus dem indischen Slum nach Harvard geschafft. Was das indische Kastensystem mit Wokeness zu tun hat und was es zur Heilung einer gespaltenen Gesellschaft braucht, erklärt er im Interview.
Stand:
Das Kastensystem ist in Indien seit 1950 verboten. Sie zeigen in Ihrer wissenschaftlichen Arbeit, dass diese Hierarchisierung dennoch bis heute wirksam ist, auch außerhalb Indiens.
Ich zeichne in meinem Buch die Geschichte von rund 300 Millionen Dalits, so nennt man die unterste Stufe im Kastensystem, die Unberührbaren, nach – von der erzwungenen Migration als Vertragsarbeiter im britischen Kolonialreich bis hin zu heutigen Migrationsbewegungen wie meiner. Das Kastensystem ist zwar verboten, aber im religiösen und ökonomischen Leben Indiens tief verwurzelt. Es verleiht einigen Menschen enormen sozio-religiösen Status, für viele Inderinnen und Inder ist die Kaste ein fester Bestandteil ihrer Identität.
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