zum Hauptinhalt
Spielstark. The Go! Team mit Ian Parton in der Mitte.

© Memphis Industries

Neues Album von The Go! Team: Herzen in Seenot

Girl-Group-Melodien treffen auf Old-School-Hip-Hop und melancholischen Pop: Mit ihrem neuen Album „Semicircle“ zelebriert die Band The Go! Team einen wunderbaren Retro-Sound.

Beep, beep, beep-beep, beep-beep-beep, beep, beep! Die Gitarre funkt ein Notsignal, das Schlagzeug prügelt und rumpelt wie irre dazu. Der Chor buchstabiert „M-A-Y-D-A-Y“, die Bläser kommen zu Hilfe. Wird noch alles gut für das verzweifelte Herz, das sich hier nach einem Zeichen des geliebten Menschen sehnt? Dass dieser fulminante Song ihn kalt lässt, ist jedenfalls schwer vorstellbar.

„Mayday“ eröffnet das fünfte Album der britischen Band The Go! Team. Dass es darin gleich um alles geht, passt gut zu dieser 2001 in Brighton gegründeten Gruppe, die schon mit dem Ausrufezeichen im Namen darauf hinweist, wie es bei ihr zugeht: direkt und enthusiastisch. Erstmals vorgestellt hat sie ihren bonbonbunten Sound auf dem Album „Thunder, Lighting, Strike“, das ihr 2004 sofort eine Mercury Prize-Nominierung einbrachte. Es klang als habe sich eine Indie-Band mit einem Haufen Cheerleader in einer Garage getroffen, um sich im Zuckerrausch Erkennungsmelodien für Kindersendungen und alternative Soundtracks alter Polizeiserien auszudenken.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Der kreative Kopf hinter diesem mit Samples vollgestopften Gute-Laune-Mix war Ian Parton, der auch auf den folgenden Alben die Richtung vorgab und gelegentlich das Line-Up kräftig aufmischte. Beim letzten Album „The Scene Between“ (2015) warf er beispielsweise alle seine Kolleginnen und Kollegen aus der Band, und suchte sich Ersatz im Internet – mit durchwachsenem Ergebnis. Jetzt hat Parton einige erprobte Kräfte wie den Original-Gitarristen Sam Dook, die Tourschlagzeugerin Simone Odaranile und die Rapperin Ninja zurückgeholt und das Team zu alter Form geführt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

„Semicircle“ klingt wie ein perfekter Nachfolger des Debütalbums. Es scheppert wieder gewaltig, alles drängt nach vorn und passiert gleichzeitig. Wunderbare Girl-Group-Melodien („The Answer Is No – Now What’s The Question“) treffen auf tollen Old-School-Hip-Hop („She’s Got Guns“) und melancholischen, Steeldrum-getriebenen Pop („If There’s One Thing You Should Know“). Mit diversen Gastsängerinnen sowie dem Detroit Youth Choir erschafft das Go! Team seine ganz eigene Art von Retro-Sound. Bestenfalls die Samplekönige The Avalanches bringen derzeit Vergleichbares auf Platte, wobei sich die Australier dabei zuletzt etwas verzettelt haben. The Go! Team gehen als erste durchs Ziel.

„Semicircle“ ist bei Memphis Industries erschienen. Konzert: 4.3., 20 Uhr, Bi Nuu

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false