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Brian Wilson bei einem Auftritt in Austin, Texas.

© AFP/SUZANNE CORDEIRO

Im Alter von 82 Jahren: Beach-Boys-Mitgründer Brian Wilson ist gestorben

Der Musiker und Gründungsmitglied der Band „The Beach Boys“, Brian Wilson, ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Das gab seine Familie am Mittwoch bekannt.

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Mit sonnigen Surf-Songs schrieben die Beach Boys einst Musikgeschichte und begeisterten eine ganze Generation für das kalifornische Lebensgefühl. Mitgründer Brian Wilson wurde als Visionär des Pop gefeiert, viele Songs wurden zu Klassikern: „Fun Fun Fun“, „Good Vibrations“, „Little Deuce Coupe“, „Help Me Rhonda“ oder „Surfin’ USA“.

Jetzt ist Wilson im Alter von 82 Jahren gestorben, wie sein Management der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

„Mit gebrochenen Herzen teilen wir mit, dass unser geliebter Vater Brian Wilson gestorben ist“, schrieb die Familie des Musikers auf seiner Website und Instagram. „Uns fehlen momentan die Worte.“

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Wilson war an einer Art Demenz erkrankt und stand unter Vormundschaft. Im vergangenen Jahr war seine langjährige Ehefrau im Alter von 77 Jahren gestorben. Gemeinsam hatte das Paar fünf Kinder adoptiert, zudem hatte Wilson zwei Kinder aus einer vorherigen Ehe.

„Pet Sounds“ inspirierte Paul McCartney

Wilson hatte fast alle Beach-Boys-Hits geschrieben und die Alben der Band produziert. Mit „Pet Sounds“ gelang ihm 1966 nach Ansicht vieler Kritiker das „beste Pop-Album des 20. Jahrhunderts“.

Sogar Paul McCartney sagte einmal, dass ihn „Pet Sounds“ zum Beatles-Meisterwerk „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ inspiriert habe.

„Wir waren jung und froh und haben uns gut gefühlt“, sagte der außerhalb seiner Musik äußerst wortkarge Wilson einmal. Noch ein halbes Jahrhundert später tourte der Musiker mit seinen Songs um die Welt, auch solo. Später ließ ihn seine Gesundheit aber immer wieder im Stich, er musste Konzerte absagen und verschieben.

Wilson hat nicht nur gute Erinnerungen an die Beach-Boys-Zeit, wie er in seiner Autobiografie „I am Brian Wilson“ schrieb. Das gemeinsam mit einem Journalisten entstandene Buch fertigzustellen, habe ein ganzes Jahr lang gedauert, sagte Wilson einmal. „‚Pet Sounds‘ hat drei Monate gedauert.“ Besonders schwer sei es gewesen, die Zeiten aufzuschreiben, „als ich Drogen genommen habe“.

Nervenzusammenbrüche und Drogenmissbrauch

Denn der Erfolg der Beach Boys und der selbstauferlegte Konkurrenzdruck zu den Beatles machten Wilson zu schaffen. Der Musiker hatte Nervenzusammenbrüche, war süchtig nach Tabletten, nahm Haschisch, LSD, irgendwann auch Kokain, um seine Kreativität zu steigern.

Man hat nie genug Zeit für die Menschen, die man liebt.

Beach-Boys-Mitgründer Brian Wilson

Gleichzeitig setzten die Ängste ein: Er fürchtete sich vor dem Meer, scheute den Strand und die Sonne. So ließ er massenweise Sand in sein Wohnzimmer laden und tauchte die Füße ein, während er am Klavier saß und neue Songs über das Surfen und die „California Girls“ schrieb. Schließlich zerstritt er sich auch mit seinen Bandkollegen, Mike Love und David Marks.

Aber die drei versöhnten sich wieder, brachten 2012 das Comeback-Album „That’s Why God Made the Radio“ heraus und gingen auf ausverkaufte Welttournee. Wilsons Brüder Dennis und Carl, Bandmitglieder der ersten Stunde, sind 1983 beziehungsweise 1998 gestorben.

Wilson arbeitete auch gerne mit jungen Künstlern zusammen. Das sei für ihn wie „einen tiefen Zug reinen Sauerstoff einzuatmen“, sagte er vor längerer Zeit einmal der Deutschen Presse-Agentur.

Außerdem versuchte er neben den Konzerten, viel Zeit mit seiner 2024 gestorbenen zweiten Frau Melinda und seinen sieben Kindern zu verbringen. „Man hat nie genug Zeit für die Menschen, die man liebt.“ (dpa)

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