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Der Schauspieler Hans-Peter Hallwachs am 24.03.2010 vor der Premiere des Films „Haltet die Welt an“ in die Astor-Filmlounge in Berlin.

© dpa/Soeren Stache

Update

Im Alter von 84 Jahren: Schauspieler Hans Peter Hallwachs gestorben

Hans Peter Hallwachs war der „Fabian“, er zählte zu den häufigsten Gästen in Fernsehkrimis. Seine Stimme ist Kult unter Hörspielfans. Ein Nachruf.

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Als prägnanteste Arbeit muss einem bei Hans Peter Hallwachs sofort „Fabian“ einfallen. In Wolf Gremms Kästner-Verfilmung von 1980 spielte er, war er die verlorene und sich verlierende Titelfigur im aufkommenden Hitler-Berlin - menschlich bewegend, bewegend menschlich. Hallwachs war keine Zufallsentdeckung, der 1938 in Jüterbog geborene Schauspieler hatte zuvor zahlreiche Engagements bei Theatern, bei Film und Fernsehen absolviert. Er spielte bei Peter Zadek in Bremen den Horatio in Shakespeares „Hamlet“, an den Münchner Kammerspielen, am Berliner Schiller Theater 1971 die Titelrolle in Peter Weiss’ „Hölderlin“; bei den Salzburger Festspielen stand er ab 2013 erneut in der „Jedermann“-Inszenierung auf der Bühne.

Einer der meistbeschäftigten Charakterdarsteller

Allzu lange hielt er sich nirgendwo auf, der freie Geist suchte sich seine Arbeit aus. Hallwachs zählte zu den meistbeschäftigten Charakterdarstellern im deutschen Fernsehen. So war er allein in 16 „Tatort“-Krimis der ARD beschäftigt, unter anderem in der allerersten Folge „Taxi nach Leipzig“. In der ZDF-Serie „Der Alte“ hatte Hallwachs 13 Auftritte. Fernsehzuschauer kennen sein markantes Gesicht auch aus der ARD-Serie „Mord mit Aussicht“, wo er den Vater von Sophie Haas (Caroline Peters) spielte. Auch bei „Der große Bellheim“ (1993) wirkte er mit. Noch 2020 war er in einem neuen Fall der ZDF-Serie „Letzte Spur Berlin“ zu sehen.

Seine schauspielerische Bandbreite war wieder und wieder gesucht. Hans Peter Hallwachs war, auch wenn die ganz, ganz großen Rollen ausblieben, ein Darsteller, der seine Figuren zu prägen wusste, vor allem, wenn er sie zwischen kühlem Machtmensch und unnahbarem Einzelgänger verorten konnte.

Die Stimme von Hallwachs hat unter Hörspielfans Kultstatus. So ist er in vielen Raymond-Chandler-Vertonungen der 1980er Jahre zu hören, Hallwachs hatte diesen unnachahmlichen Hard-boiled-Einschlag. Auch seine Hauptrolle in Edward Boyds „Fünf Finger machen eine Hand“ aus dem Jahr 1969 gilt als ein Klassiker des westdeutschen Kriminalhörspiels.

Wie am Freitag bekannt wurde, starb Hans Peter Hallwachs bereits am 16. Dezember in Berlin, er wurde 84 Jahre alt. „Für uns spielte er immer Hauptrollen, ein langes erfülltes Leben lang“, heißt es in einem Nachruf seiner Familie.

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