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Golden Globes: Hoffen auf ein wenig Glamour
Erneute Wende im Drama um die Golden Globes: Hollywoods Drehbuchautoren wollen die Bekanntgabe der Preisträger nun doch nicht bestreiken.
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Nach einem erbitterten Tauziehen um Geld und exklusive Übertragungsrechte ist die Pressekonferenz zur Bekanntgabe der Preisträger morgen in Los Angeles jetzt für alle Medien freigegeben worden, berichtete die "New York Times". Die streikenden Drehbuchschreiber kündigten daraufhin an, die Veranstaltung von ihrem Arbeitskampf auszunehmen. Damit könnten möglicherweise doch einige Stars an der Verleihung der renommierten Filmpreise durch den Verband der Hollywood-Auslandspresse teilnehmen.
Wegen des Autorenstreiks war Anfang der Woche die traditionelle Golden-Globe-Gala für Sonntag abgesagt und durch eine "Pressekonferenz" ersetzt worden. Hinter den Kulissen gab es daraufhin eine tagelanges Gezerre um die Fernsehrechte.
NBC wollte nicht zahlen
Die Produktionsfirma Dick Clark Productions, die im Auftrag der Hollywood-Auslandspresse für die TV-Version der Veranstaltung zuständig ist, wollte von dem US-Fernsehsender NBC Geld für die exklusiven Übertragungsrechte. Nach ergebnislosen Verhandlungen teilte die Produktionsgesellschaft gestern schließlich mit, NBC sei nicht bereit, eine Lizenzgebühr für eine "als Pressekonferenz verkleidete Fernsehsendung" zu zahlen.
Der Verband der Auslandspresse gab die Veranstaltung daraufhin für alle Medien frei. Zumindest zwei Kabelsender kündigten an, die einstündige Zeremonie ebenfalls zu übertragen. NBC will an seiner bisherigen Programmplanung festhalten, behielt sich aber rechtliche Schritte gegen die Produktionsfirma vor.
Autoren verlangen bessere Vergütung
Der Sender, der seit Jahren die Gala exklusiv ausstrahlt, zahlt normalerweise um die fünf Millionen Dollar für die Senderechte und nimmt bis zu 25 Millionen durch Werbung ein. Dieses Mal soll es nach Angaben des "Hollywood Reporter" für die abgespeckte Version um Lizenzgebühren von etwa einer Million Dollar gegangen sein.
Die Gala war abgesagt worden, weil die gewerkschaftlich organisierten Schauspieler aus Solidarität mit den Drehbuchschreibern gedroht hatten, die Veranstaltung zu boykottieren. Die Autoren, inzwischen zehn Wochen im Streik, verlangen eine bessere Vergütung für die Wiederverwertung ihrer Arbeiten auf DVDs und im Internet. (feh/dpa)
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