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Oberhausen: Kurzfilmtage mit Mammut-Programm

Ein Rekord von fast 6500 eingereichten Filmen aus 93 Ländern hat das Oberhausener Filmfestival an die Grenze der Belastbarkeit gebracht.

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Oberhausen - Vom 3. bis 8. Mai zeigen die 53. Internationalen Kurzfilmtage nun eine Auswahl von 147 Arbeiten in vier Wettbewerbskategorien: Die Jurys vergeben Preise für den besten internationalen und den besten deutschen Kurzfilm, das beste Musikvideo sowie den besten Kinder- und Jugendfilm. "Seit 1998 hat sich die Zahl der Einreichungen verdoppelt", sagte Festivalleiter Lars Henrik Gass bei der Vorstellung des Programms. "Die Auswahl und Verwaltung ist ein enormer Kraftakt für uns."

Auffällig sei in diesem Jahr sowohl im internationalen als auch im deutschen Wettbewerb ein Trend zum Erzählkino und ein Mangel an experimentellen Arbeiten. Vor allem internationale Filme verknüpften politisches Geschehen häufig mit persönlichem Erleben, etwa im palästinensischen Beitrag "Summer of '85". Mit dem Beitrag "Die Terrasse" sei erstmals eine Arbeit aus Vietnam zu sehen.

Filme von den Hochschulen

"Unter den deutschen Beiträgen sind Arbeiten aus Filmhochschulen anders als im Vorjahr wieder gut vertreten", sagte der Leiter des Deutschen Wettbewerbs, Carsten Spicher. Außerdem seien in diesem Jahr viele Filme neuer, noch unbekannter Künstler zu sehen. In der Film-Reihe "Thema" lotet das Festival das Verhältnis von Kino und Museum aus. Eine weitere Reihe zeigt Arbeiten zum Thema "Kindheit".

Dass die Zahl der Einreichungen jährlich wachse, liege vor allem an der preiswerten Video-Technologie, sagte Festivalleiter Gass. Außerdem mache sich die Popularität von Internet-Portalen bemerkbar, auf denen man kostenlos Video-Filme einstellen und ansehen könne. "Solche Phänomene laden dazu ein, kurze und kurzlebige Formate zu produzieren. Ein Festival hat aber andere Ziele, und es steht zu befürchten, dass langfristig die Qualität der Einreichungen sinkt." Dennoch sei es eine spannende und wichtige Frage, wie sich die Kurzfilmtage vor diesem Hintergrund weiter entwicklen. (tso/dpa)

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