zum Hauptinhalt
MeToo, der Hashtag gegen sexuelle Gewalt und Machtmissbrauch.

© Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

MeToo im Theater: Bühnenverein formuliert Kodex gegen Übergriffe

Der Deutsche Bühnenverein hat auf seiner Jahreshauptversammlung einen Verhaltenskodex gegen sexuelle Übergriffe und Machtmissbrauch verabschiedet.

Der Deutsche Bühnenverein hat auf seiner Jahreshauptversammlung in Lübeck einen Verhaltenskodex gegen sexuelle Übergriffe und Machtmissbrauch verabschiedet. Darin heißt es, Freiräume der Kunst dürften nicht missbraucht werden. Jede Form der sexuellen Belästigung müsse unterlassen werden, ebenso „Übergriffe in gestischer, sprachlicher und körperlicher Form“. Es dürfe nicht mit Nachteilen bei der Ablehnung von Avancen gedroht werden, ebenso wenig dürften Vorteile für sexuelle Zugeständnisse versprochen werden.

„Dies ist kein Katalog, der menschliches Verhalten bis in den letzten Winkel hinein diktiert und ausleuchtet“, sagte der Präsident des Bühnenvereins und Intendant des Deutschen Theaters Berlin, Ulrich Khuon. Aber der Kodex solle die Theater und Orchester bestärken, „mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern immer wieder auszuhandeln, wie man miteinander umgeht und arbeitet“.

Geschlechtergerechte Besetzung in Gremien

Die im Bühnenverein organisierten Theater und Orchester sollen den Kodex kommunizieren und individuell weiterentwickeln, betonte der Bühnenverein. Eine unabhängige Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt soll in einigen Monaten in Berlin eröffnet werden. Verbände und Gewerkschaften der Film- und Fernsehbranche haben Ende Mai mit Vertretungen der Produzenten, Sender, Theater und Orchester in Deutschland einen Verein als Träger für „Themis“ gegründet.

Als weiteren Schritt in Richtung Geschlechtergerechtigkeit beschloss der Bühnenverein, eine paritätische Besetzung aller Gruppenvorstände und Gremienpositionen umzusetzen. „Für die Gremien muss es in absehbarer Zeit eine geschlechtergerechte Besetzung geben“, sagte Khuon. „Nicht heute oder morgen, aber während der nächsten beiden Wahlperioden.“ dpa/Tsp

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false