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Kultur: Monster-Babies unterwegs

So ganz haben die Verleiher dem Humorverständnis der Eltern des kleinen Kinogängers doch nicht über den Weg getraut.Statt die korrekt eingedeutschte Version "Schmusedeckenratten" zu benutzen, belassen sie es auch in der synchronisierten Version des us-amerikanischen Animationsfilms "Rugrats", der am Donnerstag in 19 Berliner Kinos startet, beim Originaltitel, unter dem sich ohnehin kaum jemand etwas vorstellen kann.

So ganz haben die Verleiher dem Humorverständnis der Eltern des kleinen Kinogängers doch nicht über den Weg getraut.Statt die korrekt eingedeutschte Version "Schmusedeckenratten" zu benutzen, belassen sie es auch in der synchronisierten Version des us-amerikanischen Animationsfilms "Rugrats", der am Donnerstag in 19 Berliner Kinos startet, beim Originaltitel, unter dem sich ohnehin kaum jemand etwas vorstellen kann.Dabei sind die Babies in "Rugrats" tatsächlich etwa so hübsch wie neugeborene Rattenjunge, käsig, kahlköpfig und breitgesichtig.Kleine Monstren, die sich dauernd streiten, ihre Eltern zu Tode nerven, und dabei natürlich trotzdem von diesen abgöttisch geliebt werden.

Vermutlich haben Norton Virgien und Igor Kovalyov die Ideen zu ihrem Film aus dem Schatz eigener Erfahrung zusammengetragen - etliche Gags in diesem Film richten sich an ironiebegabte Erziehungsberechtigte, die gerne Erwachsenencomics lesen.Mit Liebe zum Detail zeichnen sie ihre Galerie frustrierter Väter und Powermütter, die ihre Babies nach tibetanischen Gebärmethoden zur Welt bringen wollen und Bücher über Zen für Eltern lesen, über seriensüchtige Kinder und vom Vietnamkrieg faselnde Großväter.Das macht den Film auch für Begleitpersonen erträglich, ohne seine Kindertauglichkeit nennenswert zu beeinträchtigen.Denn die satirischen Seitenhiebe passieren (ebenso wie die Anspielungen auf Disney-Klassiker von "Dschungelbuch" bis "Bambi") eher nebenher, im Zentrum bleibt das Abenteuer der fünf Babies Tommy, Phil, Dil, Lil und Chuckie, die sich wie weiland bei den Gebrüdern Grimm im Wald verirren und dort gegen allerlei Widrigkeiten kämpfen müssen."Rugrats" wäre aber kein amerikanischer Film, wenn nicht irgendwann doch der Glaube an die Familie als oberstem gesellschaftlichem Wert durchbrechen würde: In der Wildnis lernt das Heldenbaby Tommy, sich um seinen kleinen Bruder zu kümmern und ein vorbildliches Verantwortungsgefühl für seine Geschwister zu entwickeln.Worüber sich aber wenigstens Kinder und Erwachsene zugleich freuen können. jök

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