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Kultur: "Mrs.Tingle"-Film floppt an den Kinokassen

Der amerikanische Film "Tötet Mrs. Tingle" erweist sich als Flop.

Der amerikanische Film "Tötet Mrs. Tingle" erweist sich als Flop. Nur rund 76 000 Besucher wollten am Startwochenende die "liebenswerte Komödie" um die zwar glimpflich endende, doch immerhin Tage dauernde Geiselnahme einer unbeliebten Geschichtslehrerin sehen - angesichts des Starts mit 218 Kopien ein schwaches Ergebnis. Wie eine Kinowelt-Sprecherin gestern auf Anfrage sagte, habe der Schüler-Mord an einer Geschichtslehrerin am Dienstag letzter Woche im sächsischen Meißen dem Film "sehr geschadet". Ursprüngliche Überlegungen, danach den Film in Deutschland ganz zurückzuziehen, habe man aber nicht weiter verfolgt. Schließlich könne er für die vorher eingetretenen tatsächlichen Ereignisse "nicht zur Verantwortung gezogen werden".

Unterdessen hat auch das sächsische Kultusministerium daran appelliert, den Film nicht zu zeigen. Die Kinos in Sachsen, wo der Mord geschehen sei, sollten "Sensibilität" beweisen und ein "positives Zeichen setzen". Auf Anfrage teilte das Ministerium mit, Kinos in Bautzen, Görlitz und Zittau seien dem Appell bereits gefolgt. Wie berichtet, war "Tötet Mrs. Tingle" zuvor im Saarland nach einem ähnlichen Appell des Kultusministeriums aus drei Kinos und auch aus einem Passauer Kino verschwunden.

Der Hauptverband der Deutschen Filmtheater (HDF) forderte gestern seine Mitglieder auf, "über diesen Filmeinsatz intensiv nachzudenken"; man wolle aber niemandem Vorgaben machen. Der Wirtschaftsverband Berliner Filmtheater führt den Film, nachdem der Verleih selbst vom ursprünglichen Titel Abstand genommen hatte, nun unter "Rettet Mrs. Tingle". Neben weiteren Plakaten - "Wo ist Mrs. Tingle?" und "Da ist Mrs. Tingle!" - zeigen manche Kinos eine eher ironisch mit dem Titel-Tohuwabohu spielende Variante. Darin sind die Buchstaben des Worts "Tötet" durch Bomben und Totenköpfe ersetzt.

jal

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