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Die Pianistin und Festivalorganisatorin Elena Bashkirova.

© Monika Rittershaus

Musik und Migration: Das Berliner Kammermusik-Festival „Intonations“

Das 2012 von Elena Bashkirova gegründete Festival widmet sich diesmal der Migration. Vom 7. bis 9. Juni sind neben der Pianistin unter anderem Michael Barenboim und Igor Levit zu hören.

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Andere Spielstätte, bewährtes Festival: „Intonations“, Berlins einziges Kammermusik-Wochenende, findet nach seinem Umzug aus dem Jüdischen Museum zum zweiten Mal im Kühlhaus am Gleisdreieck statt, von 7. bis 9. Juni.

Eröffnet wird es am Freitag um 19.30 Uhr unter anderem mit Antonín Dvořáks „Slawischen Tänzen“, außerdem mit Werken des ins amerikanische Exil gezwungenen Arnold Schönberg und des in Auschwitz ermordeten Komponisten Hans Krása. Zu den Musizierenden zählen unter anderem die Festivalgründerin und Pianistin Elena Bashkirova, der Geiger Michael Barenboim und der Bassist René Pape.

Thematisch widmet sich Konzertreihe mit fünf Veranstaltungen an drei Tagen dieses Jahr der „Musikalischen Migration“. Ausgewählt wurden Werke von Komponisten, die ihre Heimat verlassen haben, sei es aus politischen, religiösen oder künstlerisch-beruflichen Gründen.

So gingen etwa Beethoven und Brahms aus Deutschland in die Sehnsuchtsmetropole Wien, aus der Gustav Mahler später von Judenhassern vertrieben wurde. George Enescu zog es aus Rumänien und Strawinsky aus Russland immer wieder nach Paris, wo sich unter anderem die Ballettavantgarde versammelte. Am Samstag steht Strawinskys Suite aus „L’Histoire du Soldat“ auf dem „Intonations“-Programm.

Zu den verfolgten jüdischen Tonschöpfern, die das Festival mit Aufführungen würdigt, zählen neben Schönberg auch Hanns Eisler, Erich Wolfgang Korngold und Ernest Bloch. Sie alle wanderten, teils auf Umwegen, nach Amerika aus – und wurden dort oft nicht glücklich. Und zu den Musizierenden bei der diesjährigen „Intonations“-Ausgabe gehören die Pianist:innen Elisabeth Leonskaja und Igor Levit, der Philharmoniker-Soloflötist Emmanuel Pahud und die Sopranistin Dorothea Röschmann.

Einmal mehr endet das 2012 als Schwester-Event zum Jerusalem Chamber Music Festival gegründete Berliner Kammermusikfest am Sonntagabend mit Mendelssohns Es-Dur-Oktett, op. 20. Weil der zwischen Berlin und Leipzig pendelnde Komponist ein „rastlos Reisender, ein Wanderer zwischen den Welten“ ist, heißt es im Programmheft. (Tsp)

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