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Victoria Amelina (1. Januar 1986 - 1. Juli 2023)

© PEN Ukraine

Sie war eine Hoffnung der ukrainischen Literatur: Zum Tod von Victoria Amelina

Ein russischer Raktenangriff setzte ihrem jungen Leben ein trauriges Ende

Stand:

Die ukrainische Schriftstellerin Victoria Amelina ist tot. Sie erlag am 1. Juli im Mechnikov-Krankenhaus in Dnipro den lebensgefährlichen Verletzungen, die sie während eines russischen Raketenangriffs auf Kramatorsk, dem bereits zwölf andere Menschen zum Opfer fielen, am 27. Juni erlitten hatte. Zusammen mit einer Delegation kolumbianischer Schriftsteller und Journalisten hatte sie, wie der ukrainische PEN mitteilt, im Restaurant Ria Lounge zu Abend gegessen.

Im Jahr 2022 trat sie der Menschenrechtsorganisation Truth Hounds bei. Sie dokumentierte russische Kriegsverbrechen in den enteigneten Gebieten im Osten, Süden und Norden der Ukraine, insbesondere in Kapytoliwka in der Nähe von Izyum, wo sie das Tagebuch des von den Russen ermordeten ukrainischen Schriftstellers Wolodymyr Wakulenko fand. Während dieser Zeit begann Victoria auch mit der Arbeit an ihrem ersten Sachbuch in englischer Sprache, „War and Justice Diary: Looking at Women Looking at War“. Victoria Amelina wurde am 1. Januar 1986 in Lviv geboren. Noch während ihrer Schulzeit zog sie mit ihrem Vater nach Kanada, entschied sich aber bald für die Rückkehr in die Ukraine.

Im Jahr 2007 schloss sie ihr Informatikstudium an der Polytechnischen Universität Lviv mit Auszeichnung ab. Von 2005 bis 2015 arbeitete sie in internationalen IT-Unternehmen. 2014 veröffentlichte sie ihren ersten Roman, „Das November-Syndrom oder Homo Compatiens“. Das Buch wurde laut der jährlichen Bewertung von LitAktsent, einer ukrainischen Literatur-Website, in die Top 10 der besten Prosa-Bücher aufgenommen. Im darauffolgenden Jahr wurde es neu aufgelegt und kam in die engere Wahl für den Valeriy-Shevchuk-Preis.

Ab 2015 widmete sich ganz dem Schreiben. 2016 veröffentlichte sie ihr erstes Kinderbuch, „Somebody, or Waterheart“. Ihr nächstes Buch, „Storie-e-es of Eka the Excavator“, wurde 2021 veröffentlicht. Ihr zweiter Roman , Doms Traumreich“ (Dim dlya Doma), erschien 2017 im Verlag Old Lion Publishers in Lviv. Das Buch kam auf die Shortlist für nationale und internationale Preise: LitAktsent 2017, UNESCO City of Literature Prize und den Literaturpreis der Europäischen Union. Knyzhkova Toloka, ein Buchfestival in Saporischschja, kürte „Doms Traumreich“ zum besten Prosabuch des Jahres .2021 erhielt Victoria Amelina den Joseph Conrad-Korzeniowski-Literaturpreis. Im selben Jahr gründete sie das New Yorker Literaturfestival in der Stadt Nju-Jork im Rajon Bachmut des Donezker Oblasts.

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