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Der Entwurf des „Serpentine Pavilion 2023“ von Lina Ghotmeh.

© © Lina Ghotmeh — Architecture Courtesy: Serpentine

Pavillon der Serpentine Galleries : Architektin Lina Ghotmeh macht das Rennen

Die temporäre Struktur der Serpentine Galleries ist ein Höhepunkt des Londoner Kunstsommers. Die diesjährige Architektin Lina Ghotmeh setzt auf klimaschonende Gestaltung

Stand:

Die Londoner Serpentine Galleries hat die Architektin ihres diesjährigen temporären Pavillons neben ihrem Gebäude in Kensington Gardens bekannt gegeben. Die libanesische, in Paris lebende Lina Ghotmeh sieht ein auf neun schlanken Stürzen ruhendes Gebäude vor, das an „gefaltete Blütenblätter“ erinnern soll. Im Inneren „lädt ein Ring aus Tischen und Bänken die Besucher ein einzutreten, sich zu setzen und zu entspannen, zu essen oder gemeinsam zu arbeiten“, wie die von Hans Ulrich Obrist geleiteten Serpentine Galleries erläuterten. In jüngerer Zeit ist der jeweilige Pavillon, anfangs bisweilen eher eine architektonische Spielerei, stets für Publikumsveranstaltungen ausgelegt und genutzt worden.

Die 43-jährige, in Beirut geborene Lina Ghotmeh legt bei ihren Entwürfen auf klimaschonende Gestaltung großen Wert, und dementsprechend soll der Serpentine-Pavillon unter dem Titel „Á table/Zu Tisch“ aus bio-zertifizierten, wiederverwendbaren Holzelementen errichtet werden. Ihr Entwurf, so die Architektin, orientiere sich an den Traditionen von Gemeinschaftsbauten im Mittelmeerraum und in Afrika.

Seit dem Jahr 2000 wird alljährlich ein:e Architekt:in ausgewählt, für die Monate zwischen Juni und Oktober einen temporären Pavillon neben den Serpentine Galleries zu errichten. Bedingung ist, dass die oder der Gewählte bis dahin noch kein Gebäude in Großbritannien realisiert hat. Lina Ghotmeh ist mit ihrem asymmetrischen Apartment-Turm in ihrer Heimatstadt Beirut bekannt geworden, dessen Etagen unterschiedliche Bereiche von Grünpflanzen zur Gebäudeklimatisierung aufweisen. Das 2018 fertiggestellte Hochhaus mit dem Namen „Steingärten“ hielt als eines der wenigen Gebäude in Hafennähe der gewaltigen Explosion stand, die im August 2020 weite Teile von Beirut in Mitleidenschaft zog. 

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