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© promo

Konzertkritik: Volbeat: Heiliger Elvis!

Heißer Wüstenblues einer akustischen Slide-Gitarre weht durchs nachtdunkle Auditorium des ausverkauften Huxley’s. Handys glimmen, während die Musiker der dänischen Band Volbeat auf die Bühne marschieren, RATTATATTATAH hämmern sie los, schließlich geht es um Heavy Metal.

„Guitars“, „Gangsters“, „Cadillac“ steht auf einer Wand von Lautsprecherboxen. Die neue CD „Guitars, Gangsters & Cadillac Blood“ ist eine Art Konzeptalbum, das Comic, Hardboiled-Krimi und die Geschichte einer Band miteinander vermischt. Überhaupt wird viel gemischt bei Volbeat, aufgemischt, durcheinandergewirbelt. Sie wirbeln über die Bühne, Bass nach links, Gitarre nach rechts, um die eigene Achse und wieder zurück.

Aus blutigem Gemettel wird warmer Boogie, aus rhythmisch hartem Gebelle eine weiche Gesangsmelodie, Johnny-Cash-Zitate, metallisierter Doo-Wop. Zorniges Rattazong wird zu melodischen Mitsing-Hymnen. Auch finster aussehende Metal-Fans lieben Melodien. Sogar einen Hank-Williams-Song goutieren sie in der Version von Volbeat.

Vater ist schuld

Seine Vorliebe für Elvis hat Frontmann Michael Poulsen von seinem Vater, die für Heavy Metal von seiner Schwester. Er freut sich, dass so viele Fans gekommen sind, sagt er, aus den unterschiedlichsten Lagern: Jüngere, Ältere, Rockabillys, Punks, Blueser.

Aber eigentlich sehen doch fast alle hier eher nach Heavy Metal aus. Trotzdem war es auch für einen Nichtmetaller ein Vergnügen.

H.P. Daniels

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