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© Kai-Uwe Heinrich

Pop-Tipp: Speech Debelle, Lady Sovereign, La Roux

Die Alben, die Nadine Lange (Tagesspiegel und Ticket) zur Zeit rauf- und runterhört.

Speech Debelle: Speech Therapy

Englischer HipHop wird nicht zu Unrecht häufig belächelt. Aber es gibt immer wieder positive Ausnahmen wie die Mitchell Brothers, Roots Manuva oder Mike Skinner alias The Streets. Nun steht ein neuer Name auf dieser Liste: Speech Debelle aus London. Ihr Debüt ist eine Art Salon-HipHop, der stark auf akustische Instrumenten setzt und einen leichten Jazz-Touch hat. Einen spannungsreichen Kontrast dazu bildet die Mädchenstimme von Speech Debelle, die ziemlich ausgefeilte Texte rappt. Big-Dadda-Kollege Roots Manuva ist auf einem Track dabei, Micachu auf einem anderen. Anspieltipp: „Spinnin".

Lady Sovereign: Jigsaw
Noch eine tolle Rapperin von der Insel! Diesmal die weiße Variante. Nach ihrem gehypten Debüt von 2007, das auf Def Jam erschien, geriet die Lady in schwere Wasser: Abgebrochene Tour, Depression... Jetzt ist sie zurück mit einem überzeugenden, zweiten Album, auf dem  sie sich gereifter und melancholischer zeigt - und sie singt. Anspieltipps: „Jigsaw“, „Pennies“

La Roux: La Roux
Die dritte britische Dame in dieser Reihe hat nichts mit HipHop am Hut, denn sie lebt musikalisch in der Plastikecke der Achtziger. Völlig unbeschwert bezieht sich die 21-Jährige mit der imposanten Haartolle auf alte Helden wie Human League oder die Eurythmics. Bei mir ruft ihr Debüt zudem Erinnungen an mein Lieblingscomputerspiel in Teenagerjahren hervor: „Gianna Sisters“, ein Jump- and Rungame mit tollem Synthie-Soundtrack. Das Rennen gegen Little Boots, den zweiten Electropop-Hype der Saison, gewinnt La Roux damit deutlich. Anspieltipp: „I`m not your toy“.

Nadine Lange kam in der Rheinmetropole Leverkusen zur Welt. Nach Studium und Journalistenschule in München lebt sie seit 1999 in Kreuzberg. Beim Tagesspiegel betreut sie das Veranstaltungmagazin TICKET und schreibt für den Kulturteil über Pop-Musik und gelegentlich über Filme. Trotz Indie-Rock-Sozialisation interessiert sie sich nicht nur für Gitarrenlärm, sondern auch für Electro-Pop, Singer/Songwriter und HipHop.


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