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Redakteurin beim DDR-Fernsehen: Pittiplatsch-Schöpferin Inge Trisch gestorben
Eigentlich nur für einen Einsatz gedacht, wurde der kleine Kobold zu einem Star im „Sandmännchen“-Ensemble.
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Inge Trisch, einst DDR-Fernsehredakteurin und Mitschöpferin etwa von Pittiplatsch, ist tot. Die Autorin starb Mitte November im Alter von 89 Jahren, wie ihr Sohn Thomas Trisch der Deutschen Presse-Agentur sagte. Inge Trisch wurde am Mittwoch in Berlin beerdigt.
Premiere im Juni 1962
Trisch schuf als Redakteurin mit einem Team den kleinen braunen Kobold Pittiplatsch für das DDR-Fernsehen. Am 17. Juni 1962 hatte „Pitti“ seinen ersten TV-Auftritt - beim Sandmännchen in der Schneiderstube von Meister Nadelöhr. Er war frecher als andere Figuren und erlaubte sich Streiche. Damit wurde er schnell zum Liebling vieler Kinder.
Die Pittiplatsch-Puppe wurde von der Künstlerin und Bildhauerin Emma-Maria Lange (1921-2016) gestaltet. Geführt und gesprochen wurde „Pitti“, der kleine braune Kobold mit der Punkerfrisur, von Puppenspieler Heinz Schröder (1928- 2009).
Trisch hatte in den 1950er-Jahren Pädagogik studiert und absolvierte anschließend ein Fernstudium, um Lehrerin zu werden. Doch ihr Weg führte zunächst in den Verlag „Junge Welt“ und dann zum Kinderfernsehen des Deutschen Fernsehfunks. Hier war die Autorin federführend mitverantwortlich für das Programm am Samstagnachmittag mit Meister Nadelöhr, Meister Briefmarke, Bummi, Schnatterinchen und Pittiplatsch sowie für den allabendlichen Abendgruß im Sandmännchen.
Pittiplatsch sollte ursprünglich nur einen einzigen Auftritt im Kinderfernsehen erhalten, wie Trisch selbst einmal dem „Berliner Kurier“ erzählte. Doch die Autorin stellte in der Sendung durch die Figur Meister Nadelöhr die Frage, wie es denn weitergehen solle mit dem kleinen Kobold. Woraufhin die Redaktion unzählige Briefe erreichten, mit der Bitte, dass Pittiplatsch ein fester Bestandteil des Programms werden solle.
Auch andere Sendungen, die Inge Trisch redaktionell betreute, waren bei Kindern beliebt, unter anderem die Berliner Gören „Paul und Stine“ und natürlich das „Urvieh“. Gemeinsam mit der 2022 verstorbenen Schauspielerin Ellen Tiedtke prägte Trisch zudem die Kindersendung „Ellentie“. Trisch arbeitete bis zum Ende des DDR-Fernsehens dort – also bis zum 31. Dezember 1991. (mit dpa)
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