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2019 erhielt Sacheen Littlefeather den Razene Supple Humanitarian Award für ihr Lebenswerk.

© imago images / ZUMA Press / Dane Andrew

Schauspielerin und indigene Aktivistin: Sacheen Littlefeather mit 75 Jahren gestorben

Die US-Schauspielerin und indigene Aktivistin nahm 1973 Marlon Brandos Oscar für „Der Pate“ entgegen, um eine Protestnote zu verlesen.

Hollywood hat fast fünfzig Jahre gebraucht, um Sacheen Littlefeathers größten Auftritt zu würdigen. Erst im vergangenen August entschuldigte sich die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles für ihre Reaktion nach der Oscar-Verleihung 1973, als die damals 26-jährige indigene Schauspielerin und Aktivistin im Namen von Marlon Brando dessen Oscar für seine Rolle in „Der Pate“ abgelehnt hatte.

Der Schauspieler wollten durch sein Fernbleiben von der Zeremonie gegen den Umgang Hollywoods mit den amerikanischen Ureinwohnern protestieren. Littlefeathers Protestnote wurde von Applaus, aber auch von Buhrufen begleitet.

Nun ist Sacheen Littlefeather, geboren als Marie Cruz, nur wenige Wochen nach ihrer Rehabilitierung durch die Academy im Alter von 75 Jahren im kalifornischen Novato gestorben. Die Schauspielerin hatte nach ihrer Verbannung aus der amerikanischen Filmindustrie kaum noch Rollenangebote bekommen und sich stattdessen verstärkt für die Rechte indigener Amerikanerinnen und Amerikaner eingesetzt.

Laut ihrer Website hatte sie bereits 1969 an der Besetzung der Gefängnisinsel Alcatraz durch eine Gruppe indigener Amerikanerinnen und Amerikanern teilgenommen – eine Protestaktion gegen die Politik der US-Regierung.

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Littlefeather wurde als Tochter eines Mitglieds der Ethnie der Apachen und einer deutsch-niederländischen Mutter geboren. In den frühen siebziger Jahren begann sie am American Conservatory Theater in San Francisco.

Zu ihrem berühmtesten Auftritt kam sie eher zufällig über den Kontakt zu Francis Ford Coppola, der damals in ihrer Nachbarschaft lebte. Littlefeather hat die späte Entschuldigung angenommen. Bei einer Veranstaltung im August zu ihren Ehren bezeichnete sie diese Anerkennung ihres Kampfes als einen „Kreis, der sich schließt, bevor ich aus dem Leben gehe“.

Hollywood ist seit Jahren damit beschäftigt, die Ungleichbehandlung von kulturellen Minderheiten wiedergutzumachen. 1973 verglich Sacheen Littlefeather das Oscar-Publikum mit einem Bleichmittel, als sie in die Gesichter ausschließlich weißer Menschen blickte. Der Presse erklärte sie damals: „Denkt daran, dass, wenn ihr zu eurer Wahrheit steht, ihr meine Stimme am Leben erhaltet.“ (Tsp)

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