Kultur: Schräge Typen
Clooney, Bleibtreu & Co: Berlinale-Filme im Kino
Der einsame Lehrer mit Sexproblem, der kranke Künstler, der die Zukunft voraussieht, der abgehalfterte CIA-Agent auf letzter Mission: Über gebrochene Männerbilder in düsteren, verwirrenden Filmen wurde schon auf der Berlinale heftig gestritten. Jetzt kommen drei davon ins Kino. Auch wenn Oskar Roehlers Verfilmung von Michel Houellebecqs Skandalroman Elementarteilchen nicht dessen zynischen Pessimismus bedient: Die Figur des verklemmten Lehrers Bruno, dem spät noch eine kurze Liebe (wunderbar frei gespielt von Martina Gedeck) geschenkt wird, brachte Moritz Bleibtreu den Silbernen Bären als bester Hauptdarsteller ein (in 14 Kinos). George Clooney hingegen, Megastar der Berlinale, wurde sogar von Regie-Meister Robert Altman geehrt, für sein entschiedenes Polit-Engagement. Der Plot von Stephen Gaghans Syriana , den Clooney koproduziert hat und in dem er auch die Hauptrolle spielt, bleibt kryptisch. Unmissverständlich allerdings ist der kapitalismuskritische Hinweis, wie eng amerikanische Ölinteressen und Kriegspläne verquickt sind (in 19 Kinos, OmU im Cinestar Sony-Center und im Babylon). Noch rätselhafter ist Marc Forsters New Yorker Psychodrama Stay geraten. Ewan McGregor spielt einen Psychiater mit schöner Freundin (Naomi Watts), der mit einem absonderlichen Fall konfrontiert wird: einem Künstler als Westentaschen-Nostradamus. Trotz Starbesetzung ein schräger Trip (in 5 Kinos, OV im Cinestar Sony-Center). til
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