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Schweizer Erfolgsschriftstellerin: Sibylle Berg erhält Thüringer Literaturpreis

Die Autorin schrecke auch nicht vor drastischen Themen zurück und beschreibe präzise die "Verunsicherungen unserer Gesellschaft", so die Begründung der Jury.

Die Schriftstellerin Sibylle Berg ist am Dienstag in Erfurt mit dem Thüringer Literaturpreis 2019 ausgezeichnet worden. Die 1962 in Weimar geborene Autorin nahm die mit 12.000 Euro dotierte Auszeichnung im Haus Dacheröden aus den Händen von Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) entgegen. Die inzwischen vorwiegend in der Schweiz lebende Schriftstellerin folgt als Preisträgerin auf Lutz Seiler („Kruso“). Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben.

In der Jurybegründung hieß es, „in stilistischer und struktureller Klarheit beschreibt Berg die zentralen Veränderungen und Verunsicherungen unserer Gesellschaft und analysiert ihre Wirkung auf den Einzelnen mit großer Präzision.“ Dabei wirke sie kritisch wie politisch engagiert am zeitgenössischen Diskurs mit und bringe so mehrere Generationen zusammen. Berg wurde als Autorin von Romanen, Theaterstücken, und Kolumnen bekannt. Im Frühjahr erschien ihr Roman „GRM - Brainfuck“ über Jugendliche in der englischen Unterschicht.

Sibylle Berg sehe die Gesellschaft - und damit sei vor allem der Kapitalismus weltweit gemeint - an einem wirtschaftlichen Abgrund, erklärte Jurymitglied Torsten Unger vom Mitteldeutschen Rundfunk. „Sie spitzt die Probleme in ihren Büchern zu“, fügte er hinzu. Gerade in „GRM“ würden brutale Armut, Gewalt, und Drogenexzesse in einer Weise dargestellt, die irritierten und provozierten. So sollte man Bergs Bücher auch lesen, als Zuspitzung, sagte Unger: „Darin stellt sie mehr Fragen als sie Antworten gibt, und diese Fragen reicht Sibylle Berg mit geheimnisvollem Lächeln an ihre Leser weiter.“ (dpa)

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