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Hartmut Dorgerloh, Generalintendant des Humboldt Forums im Berliner Schloss.

© David von Becker

Stiftung Humboldt Forum: Hartmut Dorgerlohs Vertrag bis 2028 verlängert

Der Generalintendant wurde für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Eigentlich denkt Kulturstaatsministerin Claudia Roth darüber nach, das Humboldt Forum unters Dach der Preußenstiftung zu schieben.

Er bleibt noch weitere fünf Jahre: Der Stiftungsrat der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss hat den Vertrag von Generalintendant Hartmut Dorgerloh um weitere fünf Jahre bis Ende Mai 2028 verlängert. Damit wäre Dorgerloh dann zehn Jahre im Amt.

Vorsitzende des Stiftungsrats ist Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Sie begrüßte die Vertragsverlängerung für den Kunsthistoriker, Denkmalpfleger und Kulturmanager, der an diesem Mittwoch seinen 61. Geburtstag feiert: „Mit Hartmut Dorgerloh sind wir dabei auf dem richtigen Weg“. Trotz der Herausforderungen der Coronakrise sei es ihm gelungen, „das Humboldt Forum zu einem viel besuchten Ort zu machen und es fest in der deutschen Kulturlandschaft zu etablieren. Für die Zukunft wird es darauf ankommen, das Humboldt Forum weiterzuentwickeln, gerade auch inhaltlich“.

Dazu gehöre, die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren weiter zu verbessern. Das Humboldt Forum wird von den Staatlichen Museen mit dem Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst, vom Humboldt Labor der Humboldt Stiftung und vom Stadtmuseum mit der Ausstellung „Berlin global“ bespielt.

Hartmut Dorgerloh dankte dem Stiftungsrat für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und betonte, die bisherige Arbeit sei für ihn „in erster Linie der Anfang ganz besonderer, lehrreicher und neuer Beziehungen“ gewesen, „zur diversen Stadtgesellschaft, zu unseren nationalen und internationalen Kooperationspartner*innen wie auch zwischen uns Akteuren des Humboldt Forums“. Diese Verbindungen wolle er vertiefen und ausbauen.

Zu den anstehenden Herausforderungen gehörten „die Sicherung der finanziellen Ressourcen für eine attraktive Programmarbeit und einen nachhaltigen Betrieb“. Es gelte auch, die strukturellen Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Ansprüchen gerecht zu werden, die an die Stiftung herangetragen werden. Es bedürfe einer Organisationsstruktur, die eine handlungsfähige und innovative Arbeit fördert. Mit Blick auf den Reformprozess der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) setze er sich dafür ein, die Zusammenarbeit mit den Museen zu intensivieren und das besondere programmatische Profil des Humboldt Forums zu schärfen. 

Die Personalie ist auch vor dem Hintergrund einer komplizierten Organisationsstruktur mit unklaren Zuständigkeiten interessant. Claudia Roth dachte zuletzt im Zusammenhang mit der SPK-Reform laut darüber nach, das Humboldt Forum vielleicht unter das Dach der Preußenstiftung zu schieben.

Dorgerloh hätte dann nicht nur die knifflige Aufgabe zu lösen, wie bisher mit dem von ihm selbst kritisierten Kompetenzgerangel zurechtkommen und sich mit den weitgehend autonomen Ausstellungs-Verantwortlichen ins Benehmen setzen zu müssen. Er hätte in SPK-Präsident Hermann Parzinger oder dessen Nachfolger:in dann auch einen ihm überstellten Chef oder eine Chefin. Parzinger geht 2026 in Ruhestand.

Auch war bei der Debatte über eine Neuausrichtung des Humboldt Forums der Vorschlag gemacht worden, die Ausstellung „Berlin global“ könne aus dem Schloss ausziehen. Die Idee eines Rückzugs des Landes Berlin hatte der frühere Kultursenator Klaus Lederer ins Spiel gebracht. Auch die Debatte um die Großspender fürs Schloss kommt nicht zur Ruhe. (Tsp)

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