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Museen: Streit über Plakatsammlung des DHM

Der Streit um die Plakatsammlung des Deutschen Historischen Museums geht in eine neue Runde. Die Nachfahren des von den Nazis enteigneten jüdischen Zahnarztes Hans Sachs fordern die Rückgabe von Plakaten unter anderem von Max Klinger, Käthe Kollwitz und Max Slevogt.

Berlin - Die Beratende Kommission über die Rückgabe von NS- Raubkunst will voraussichtlich am Donnerstag ihr Votum über die Ansprüche von Erben des ehemaligen Besitzers abgeben. Gleichzeitig wird am Donnerstagabend im DHM die Ausstellung "Kunst und Propaganda" im 20. Jahrhundert eröffnet, bei der auch Teile der Plakatsammlung des Museums sowie Leihgaben der Wolfsonian Collection (Miami) gezeigt werden.

DHM mit Verzichtserklärung

Das DHM hatte zu den Forderungen erklärt, Sachs sei seinerzeit entschädigt worden und habe daraufhin eine Verzichtserklärung abgegeben. Sachs, der 1974 starb, hatte die Sammlung seit 1896 bis zu seiner Flucht aus Deutschland 1938 zusammengetragen. Die Plakate waren 1953 in einem Keller in Ost-Berlin entdeckt und dem DDR-Museum für Deutsche Geschichte übergeben worden. Die rund 4500 Blätter bilden den Grundstock der Sammlung des Museums.

Die "Beratende Kommission im Zusammenhang mit der Rückgabe NS- verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter, insbesondere aus jüdischem Besitz" war 2003 auf Initiative von Bund, Ländern und Gemeinden gegründet worden. Sie wird von der früheren Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts Jutta Limbach geleitet. Ihr gehören unter anderem Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker, die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, der Kunsthistoriker Thomas Gaehtgens sowie der Historiker Reinhard Rürup an. (tso/dpa)

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