Waldschlößchenbrücke: Thierse warnt Dresden vor Rufschädigung
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse wirft der Justiz und Politikern von CDU und FDP vor, sie würden mit ihrer Entscheidung für die umstrittene Waldschlößchenbrücke in Dresden dem Ruf der Stadt nachhaltig schaden.
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Dresden - "Dresden war bisher nicht durch den Verkehr berühmt, sondern durch die Elblandschaft und das wunderbare Stadtbild. Wahrscheinlich wird Dresden künftig berühmt dadurch, dass es die erste Stadt der Welt ist, die absichtsvoll den Weltkulturerbetitel verloren hat - ein schlechter Ruf", sagte Thierse (SPD) der in Dresden erscheinenden "Sächsischen Zeitung".
Der SPD-Politiker fügte hinzu: "Wenn die Unesco sich nur ein bisschen ernst nimmt, dann muss sie Dresden den Welterbetitel aberkennen, denn dieser Titel verpflichtet zum Schutz des Kulturerbes und nicht zu seiner Gefährdung und Schädigung."
Der in den USA lebende Nobelpreisträger Günter Blobel, der sich finanziell für den Wiederaufbau der Frauenkirche eingesetzt hatte, stellte aus Protest gegen den Brückenbau sein Engagement für Dresden in Frage. "Persönlich frage ich mich, warum soll man mühsam für Dresdner Projekte Spenden einwerben, wenn man weiß, dass es der sächsischen Landesregierung offensichtlich sehr leicht fällt, Millionen einfach zu vergeuden", sagte er der Zeitung. (tso/ddp)
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