zum Hauptinhalt
Das Gemälde „Fischer am Meer“ stammt nicht von Caspar David Friedrich

© dpa/Sebastian Kahnert

Unstimmigkeiten bei Herkunftsgeschichte: „Fischer am Meer“ offenbar nicht von Caspar David Friedrich

Der Urheber des berühmten Gemäldes ist unbekannt. Die Spuren gehen zurück bis in die NS-Kunstsammlung und sollte Adolf Hitler als Geschenk überreicht werden.

Stand:

Das bislang als Werk von Caspar David Friedrich (1774-1840) angesehene Gemälde „Fischer am Meer“ wurde von einem anderen Künstler geschaffen. Die bisherige Zuschreibung sei nicht haltbar, sagte die Leiterin der Museen der Klassik Stiftung Weimar, Annette Ludwig, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dies sei das Ergebnis aufwendiger Provenienzforschung und Materialanalysen für die Ausstellung „Caspar David Friedrich, Goethe und die Romantik in Weimar“, die ab Freitag gezeigt wird. Dort wird auch das Bild zu sehen sein.

Ludwig sagte, Zweifel an der Urheberschaft des großen deutschen Romantikmalers habe es schon länger gegeben. Das Werk sei in den 50er Jahren in den Bestand der Klassik Stiftung gekommen, nachdem es am Ende des Zweiten Weltkriegs mit Werken der Kunstsammlung des Thüringer NS-Gauleiters Fritz Sauckel (1894-1946) in einem Depot gelagert worden war. Das Ölgemälde sei 1939 von einer Stiftung angekauft worden, um es Adolf Hitler (1889-1945) zu schenken. Dazu sei es jedoch nie gekommen.

Die Akten der Klassik Stiftung deuten laut Ludwig auf einen Kauf aus „seriösem Berliner Privatbesitz“ hin, der über eine Galerie vermittelt wurde. Es sei jedoch auffällig, dass die angebliche Herkunftsgeschichte bereits in der Ankaufsbeschreibung Unstimmigkeiten aufweise, betonte sie. So solle das Bild nach dem Tod eines Enkels von Caspar David Friedrich 1916 den Besitzer gewechselt haben. Die betreffende Pers on sei jedoch erst 1933 gestorben. Laut Klassik Stiftung muss die Identität des Malers vom „Fischer am Meer“ noch ermittelt werden. (epd)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })