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Kultur: Viel Theater um Liebeskummer

In froher Erwartung strömen die Kinder in das Theater, um Heinrich Heines „Der arme Peter“ zu sehen, eine tragische Liebesgeschichte, die Heine in dem gleichnamigen Gedicht beschrieben hat. Peter Schössow lässt in seinem Buch Kinder das Gedicht als Theaterstück für Kinder aufführen.

In froher Erwartung strömen die Kinder in das Theater, um Heinrich Heines „Der arme Peter“ zu sehen, eine tragische Liebesgeschichte, die Heine in dem gleichnamigen Gedicht beschrieben hat. Peter Schössow lässt in seinem Buch Kinder das Gedicht als Theaterstück für Kinder aufführen. Was man aus neun Strophen alles zaubern kann? Erzählt wird die Geschichte vom armen liebeskranken Peter in großformatigen Bildern über jeweils zwei Seiten, anfangs ganz ohne Worte. Die Kinder kommen ins Theater, man sieht die Schauspieler „backstage“ – ein wunderbares Wimmelbild – das Publikum nimmt langsam die Plätze ein und dann tritt Peter auf. Er liebt die Grete, doch die hat nur Augen für Hans. Peter zerfließt vor Liebeskummer und Selbstmitleid und ist ganz traurig. Schössow blendet – wie im Film – immer wieder Ansichten des Publikums ein. Mit offenem Mund folgen die Kinder gebannt dem Geschehen auf der Bühne, auf dem nächsten Bild sieht man sie entsetzt mit weit aufgerissenen Augen. Diese Wechselwirkung zwischen dem Geschehen auf der Bühne und den wortlosen Reaktionen des Publikums laden dazu ein, nicht nur aus dem Buch vorzulesen, sondern auch die detailgetreuen Bilder zu betrachten und auf Entdeckungsreise zu gehen. Schössow zaubert aus Fragmenten eines Gedichts ein wunderbares Bilderbuch, das am Ende versöhnt. R.B.

Peter Schössow, Heinrich Heine: Der arme Peter. Hanser Verlag, München 2013. 48 Seiten, 14,90 Euro. Ab vier Jahren.

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