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Kultur: Vorwurf: Filme aus Iran stützen Regime

Der Club der iranisch-europäischen Filmemacher hat schwere Vorwürfe gegen die Berlinale erhoben. In einem offenen Brief an Festivalleiter Dieter Kosslick heißt es, die Berlinale unterstütze mit der Präsentation von Filmen aus dem Iran das „faschistische Regime“ des Landes.

Der Club der iranisch-europäischen Filmemacher hat schwere Vorwürfe gegen die Berlinale erhoben. In einem offenen Brief an Festivalleiter Dieter Kosslick heißt es, die Berlinale unterstütze mit der Präsentation von Filmen aus dem Iran das „faschistische Regime“ des Landes. Dieses Jahr werden auf der Berlinale sechs iranische Beiträge gezeigt, zwei davon im Wettbewerb. Der in Berlin lebende Filmemacher Kia Kiarostami hat angekündigt, das Festival zu boykottieren, wie „Spiegel Online“ meldet. Der 43-jährige Iraner ist der Cousin des bekannten Regisseurs Abbas Kiarostami. Er wirft den Filmemachern aus seiner Heimat vor, sich mit dem iranischen Regime arrangiert zu haben. Ihre Filme würden Propagandazwecken dienen.

Überrascht von den Vorwürfen zeigten sich die Berlinale-Macher. Festivalmanager Johannes Wach sagte, die iranischen Filme seien nach künstlerischen Kriterien ausgewählt worden. Keiner der Filme sei, soweit man es wisse, mit staatlichen Geldern gefördert worden. Der in Berlin lebende Publizist Bahman Nirumand rät zu einer differenzierten Sicht. „Es gibt in Iran Propagandafilmer“, sagte er dem Tagesspiegel, „aber die progressiven Regisseure, die die iranische Zensur überlisten, muss man unterstützen. Man darf sie nicht ein zweites Mal zensieren.“ lich

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