BESETZUNGSzettel: Wenn es Nacht wird in Madrid
Frederik Hanssen kommt da was spanisch vor
Stand:
Spanien und die Oper? Das ist Bizets „Carmen“. Punkt. Sicher, auch Beethovens „Fidelio“, Mozarts „Figaro“ und natürlich Rossinis „Barbier“ spielen in Sevilla – aber das sind alles Werke von auswärtigen Komponisten, die mit mehr oder weniger Ortskenntnis über Spanien schreiben.
Die genuin spanische Spielart des Musiktheaters dagegen kennt hierzulande leider kaum jemand – dabei ist die Zarzuela eigentlich ein echter Publikumskracher. Entstanden in der Barockzeit, entwickelt sie sich Ende des 19. Jahrhunderts zur Antwort der iberischen Halbinsel auf die mitteleuropäische Operette: mit heißen Liebesgeschichten, frechen Dialogen und schmissigen, rhythmisch raffinierten Melodien.
Gleich drei Zarzuela-Hits an einem Abend präsentieren nun – in Zusammenarbeit mit der Komischen Oper – die Studenten der beiden Berliner Musikhochschulen: Tomas Bretons La Verbena de la Paloma, Ruperto Chapis La Revoltosa und Federico Chuecas El Bateo. Dass bei dem jährlichen Opernprojekt erstmalig auch das RIAS-Jugendorchester mitmacht, passt perfekt: Schließlich geht es bei fast allen Zarzuelas um das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit.
HAU 1, Fr 5.10. (Prem., Sa/So 6./7.10., 19.30 Uhr, ab 11 €
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: