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Die Sehnsuchtsmedaille mit dem Konterfei Alfred Nobels

© dpa/Kay Nietfeld

Wer bekommt dieses Jahr den Literaturnobelpreis?: Salman Rushdie wird es nicht – und auch nicht László Krasznahorkai

Am Donnerstag wird in Stockholm der Literaturnobelpreis vergeben, und wie jedes Jahr haben die Spekulationen schon lange begonnen. Doch die Schwedische Akademie lässt sich nicht gern reinreden.

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Es ist Nobelpreiswoche, und das bedeutet auch, dass der Literaturnobelpreis vergeben wird, wie üblich am Donnerstag, um Punkt 13 Uhr. Anders als in den naturwissenschaftlichen Sparten, in denen potenzielle Favoriten eher nicht so bekannt sind, beginnt in den Tagen vor der Nobelpreisvergabe immer ein munteres Spekulieren: Wer wird es in diesem Jahr?

Endlich Murakami?

Endlich der japanische Schriftsteller Haruki Murakami, der vielleicht noch vor der Kanadierin Margaret Atwood, dem Australier Gerald Murnane und der Amerikanerin Anne Carson die ewige Favoritenliste anführt? Endlich Salman Rushdie, der seit der terroristischen Messerattacke vor über zwei Jahren, die er überlebt hat, mit einer gewissen Dringlichkeit genannt wird? Endlich der Schriftsteller X, die Schriftstellerin Y?

Das mit dem „endlich“ hat schon auch seine geradezu wortwörtliche Bedeutung. Denn tatsächlich passiert es nicht selten, dass die ewigen Favoriten über das Warten auf den Literaturnobelpreis sterben. So wie jetzt am Wochenende der tschechische Schriftsteller Ivan Klima, der häufig in den Listen stand.

Oder der kenianische Dichter Ngũgĩ wa Thiong’o, der im Mai dieses Jahres im Alter von 87 Jahren starb. Oder auch der norwegische Schriftsteller Dag Solstad, den dasselbe Schicksal zwei Monate zuvor ereilte, Letztere beides Autoren, an denen die Schwedische Akademie praktisch nicht vorbeikonnte.

Doch hat die Akademie mit ihren achtzehn Mitgliedern ihre eigenen Vorstellungen und ihren eigenen Zeitbegriff und überrascht selbst die Literaturwelt fast Jahr für Jahr aufs Neue. Mit (der inzwischen ebenfalls verstorbenen) US-amerikanischen Dichterin Louise Glück 2020. Oder 2022 mit dem 76 Jahre alten und lange im Verborgenen, ausschließlich in England vor sich hin schreibenden und auf Sansibar geborenen Abdulrazak Gurnah.

Mircea Cărtărescu?

Oder, wie im vergangenen Jahr, mit der südkoreanischen Autorin Han Kang, die in ihren mittleren Fünfzigern ist, also geradezu ein Jungspund im Vergleich zu den meisten Favoriten.

Wetten also, dass es nicht entweder László Krasznahorkai oder Mircea Cărtărescu oder Péter Nádas wird, wovon der Kollege hier in der Redaktion fest überzeugt ist?! Und auch nicht Salman Rushdie?!

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