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Die Parkseite von Schloss Rheinsberg mit dem Kurt Tucholsky Literaturmuseum spiegelt sich in dem vom Grienericksee gespeisten Wasser des Schlossgrabens.

© dpa/Soeren Stache

Kurt Tucholsky-Museum in Rheinsberg gefährdet: Aus Geldmangel soll das Museum unter das Dach der Tourismusbehörde

Kulturstaatsministerin Claudia Roth sorgt sich um die Zukunft des weltweit einzigen Museums des Literaten. Die Stadt will die Leitungsstelle nicht mehr besetzen.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth sorgt sich um den Fortbestand des dem Autor und Schriftsteller Kurt Tucholsky (1890-1935) gewidmeten Museums in Rheinsberg. „Das Kurt Tucholsky Literaturmuseum in Rheinsberg ist das einzige seiner Art weltweit“, sagte Roth der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Es gibt einen sehr guten Einblick in das beeindruckende Werk dieses außergewöhnlichen Schriftstellers, Journalisten, Essayisten und Intellektuellen, der bis heute stilprägend ist.“

Die Stadtverordnetenversammlung der Gemeinde hatte mit Blick auf die Haushaltslage im Oktober beschlossen, die wissenschaftliche Leitung des Museums nicht mehr zu besetzen. Die Position soll auf die Leitung der Tourismus-Information übergehen. Über eine mögliche Übernahme des Museums durch den Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Norden Brandenburgs soll an diesem Montag entschieden werden.

Mit spitzer Feder und bissigem Humor

„Kurt Tucholsky hat sich mit spitzer Feder und viel bissigem Humor für eine demokratische Gesellschaft in der Weimarer Republik eingesetzt“, sagte Roth. „Er ist Nationalismus, Militarismus und Faschismus mutig entgegengetreten.“ Im Exil nahm er sich das Leben. „Die Beschäftigung mit seinem Leben und Wirken brauchen wir gerade in diesen Zeiten dringend“, so die Grünen-Politikerin.

Roth unterstützt das Vorhaben des Landeskreises, „die Zukunft dieses Museums einschließlich einer unbedingt notwendigen wissenschaftlichen Leitung zu sichern“. Die Stadtverordnetenversammlung solle das Angebot annehmen und alles dafür tun, „damit dieser so bedeutsame Ort der deutschen Literatur- und Geistesgeschichte für die Zukunft gesichert und gut aufgestellt werden kann“. (dpa)

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