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Lateinamerika rückt weiter nach rechts: „Linke Regierungen haben Vertrauen verspielt“
Argentinien, Ecuador, Honduras – und jetzt Chile. Menschen in Lateinamerika wählen vermehrt rechte Regierungen. Eine chilenische Politikwissenschaftlerin erklärt, woran das liegt.
Stand:
Frau Quiroga, Chiles neuer Präsident heißt José Antonio Kast. Seit dem Ende der Militärdiktatur des General Augusto Pinochet 1990 hatte das Land kein so rechtes Staatsoberhaupt mehr. Kast ist Sohn eines bayerischen NSDAP-Mitglieds, erzkonservativer Katholik, verharmlost die Verbrechen der Diktatur. Die Chilenen wählten ihn dennoch mit mehr als 58 Prozent. Was sagt das über das Land aus?
Große soziale Proteste 2019 und danach die Pandemie haben ein zutiefst verunsichertes Chile hinterlassen, das sich von der Politik im Stich gelassen fühlte – und zwar sowohl von rechts als auch von links. Für viele Wähler stellte Kast eine Alternative für das dar, was sie nicht mehr wollten: von einem Establishment regiert zu werden und Angst zu haben.
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