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Bald weniger Mitarbeiter im Hauptquartier von Danmarks Radio in Kopenhagen

© REUTERS

Danmarks Radio muss massiv sparen: Sparliste der Rechtspopulisten

Das öffentlich-rechtliche Danmarks Radio muss Stellen und Programme streichen - weil es die rechtspopulistische Dänische Volkspartei so will

Bei Danmarks Radio (DR) lässt sich studieren, was dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland blühen könnte, wenn die Alternative für Deutschland über Finanzierung und Programmauftrag von ARD, ZDF und Deutschlandradio mitbestimmen könnte. DR muss 382 Stellen abbauen. Am Mittwoch erhielten 205 Mitarbeiter der öffentlich-rechtlichen Sendergruppe ihre Kündigung. 64 weitere einigten sich mit dem Unternehmen auf Abfindungszahlungen, 87 Stellen wurden umgewidmet, 26 Leitungspositionen wurden bereits gestrichen. Als Reaktion auf die Massenkündigung legten zahlreiche gewerkschaftlich organisierte Angestellte die Arbeit in zahlreichen Regionen Dänemarks nieder.
Die Entlassungen sind Teil eines umfangreichen Sparprogramms. Pro Jahr sollen so bis 2021 rund 56 Millionen Euro (420 Millionen Kronen) eingespart werden. Grund ist unter anderem ein von der konservativen Regierung durch das Parlament gebrachter neuer Rahmenvertrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, mit dem die Gebühren- durch eine Steuerfinanzierung abgelöst wird. Zugleich wird das Senderbudget um 20 Prozent gekürzt. Die Regierungsparteien waren in dieser Frage von der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei angetrieben worden. Sie ist nicht Teil der Regierung, stützt die Regierung aber von Fall zu Fall. Die DR-Einschnitte stärken diese Haltung der Dänischen Volkspartei.
Außer dem Personal wird beim Programm gespart. Für die Tour de France oder die Champions League sollen keine neuen TV-Lizenzen eingekauft werden. DR wird in den nächsten Jahren drei von sechs Fernsehkanälen einstellen, zwei davon sollen als Online-Stream weiterlaufen. Beim Radio werden drei von acht Programmen gestrichen.

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