Meinung: Alles im Eimer
Es soll immer noch Teile der Menschheit geben, die Harry Potter zum Teufel wünschen. Jedweder Magie misstrauend, nur die blanke Vernunft achtend, lassen sie vermutlich nicht mal Goethes „Zauberlehrling“ durchgehen, obwohl sich die diabolische Kraftlosigkeit der darin vom Meister verratenen Zaubersprüche leicht prüfen ließe.
Es soll immer noch Teile der Menschheit geben, die Harry Potter zum Teufel wünschen. Jedweder Magie misstrauend, nur die blanke Vernunft achtend, lassen sie vermutlich nicht mal Goethes „Zauberlehrling“ durchgehen, obwohl sich die diabolische Kraftlosigkeit der darin vom Meister verratenen Zaubersprüche leicht prüfen ließe. „Walle walle manche Strecke“ oder „Besen Besen seid’s gewesen“ – nichts funktioniert, jeder wird das bestätigen, der schon einmal einen Rohrbruch hatte oder in der Nähe von Oder, Elbe oder Rhein lebt. Auch Joanne K. Rowlings Romane sollten künftig für ultraorthodoxe Magiegegner unverdächtig sein, hat doch Harry seine Feuertaufe nicht bestanden. Am GlenfinanViadukt war es, in den schottischen Highlands, bei Dreharbeiten zu „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“. 40 Hektar Buschland brannten, doch Anfang wie Ende des Feuers entbehrten jeglicher Magie. Niemand hatte zündelnd „Incendio!“ gerufen, eine schnöde Dampflok war die Ursache der Flammen. Der Spruch zum Löschen aber kommt wohl erst im „Zauberbuch für Fortgeschrittene“, und so hieß es schließlich wieder: „Harry, hol schon mal den Eimer.“ac
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