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Berlins Fahrradfahrer: Alltags-Irrsinn

Ein Kommentar

Na endlich. Berlin will seine Radfahrer zählen. Die neuen elektronischen Wunderkästen werden nur bestätigen, was auf der Straße zu sehen ist: Radfahrer werden immer mehr. Zu jeder Jahreszeit, zu jeder Tageszeit. Wenn der Senat es statistisch hieb- und stichfest haben möchte, dass es viele Fahrradpendler gibt, gut so. Noch besser wäre es, wenn sich Berlin um seine Radfahrer kümmern würde. Jeder Berliner Alltagsradler kennt gefühlt mindestens drei Dutzend Stellen, an denen es lebensgefährlich / ungemütlich / illegal oder ganz einfach irrsinnig zugeht. Beispiele gefällig? Die Potsdamer Straße lässt sich an der Winterfeldtstraße nicht legal überqueren, weil Radfahrer vergessen wurden. Am Bülowbogen endet eine Radroute im Autogegenverkehr. Der Radweg von Mitte nach Spandau macht einen Kilometer Umweg am Hohenzollernkanal, weil 50 Meter Sand nicht asphaltiert werden. Radspuren in der Westfälischen Straße sind zugeparkt, die Polizei guckt weg. Alle Beispiele sind Jahre alt  – es geschieht nichts. Ob es am Geld liegt oder am Desinteresse? Mit den Millionen, die der Senat im Neuköllner A100-Stummel verpulvern möchte, ließe sich schon einiges anfangen. Jahrzehntelang wurden Autostraßen gebaut, nun sind Radfahrer dran.

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