Meinung: CDU: Kein Geißler, nirgends
Die CDU hätte da einen, der könnte das Amt des Generalsekretärs ausfüllen. Sein Nachteil: Er heißt Heiner Geißler.
Die CDU hätte da einen, der könnte das Amt des Generalsekretärs ausfüllen. Sein Nachteil: Er heißt Heiner Geißler. Der Mann gilt nur noch wenig in der eigenen Partei - übrigens zum Glück für Gerhard Schröder. Friedrich Merz hat Geißler neulich sogar ziemlich unverschämt kritisiert, dass er nicht mehr ganz auf der Höhe sei. Nun, jeder disqualifiziert sich, so gut er kann. Geißler enthält sich, anders als Merz, einer Personaldebatte. Und er lenkt, klarer als Merz, den Blick auf das, was Wahlerfolge verspricht: Eine konservative, also Werte bewahrende Volkspartei fände in diesen Zeiten der Globalisierung genügend Themen, sich als Hüterin der sozialen Marktwirtschaft zu profilieren. Die CDU-Chefin Angela Merkel beginnt daher mit gutem Grund, die "Wir-Gesellschaft" zu propagieren. Zurückliegende Wahlen, die von 1998 nicht zu vergessen, haben ja auch gezeigt, dass doch noch immer vorrangig die politische Richtung gewählt wird; der Kanzlerkandidat sichert da nur das Quentchen zum Sieg. Aus Sicht der CDU sollte er natürlich nicht aus der CSU kommen. Vor diesem Hintergrund ist jetzt Geißlers Vorschlag zu sehen, den Kandidaten entweder durch Mitgliederbefragung oder durch eine Delegiertenkonferenz von CDU und CSU küren zu lassen. Im letzten Fall sind die Gewichte der Parteien klar. Und wer in der CDU das größere Gewicht hat, auch: Merz nicht. Ja, so einen Generalsekretär bräuchte Angela Merkel. Nur sollte er nicht Geißler heißen.