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Meinung: „Der größte Tag in meinem Leben“

Schon 20 Minuten nach ihrem Olympiasieg hatte Michaela Dorfmeister über 100 Glückwünsche auf ihrer Homepage. Das ist mehr als die übliche Resonanz auf einen solchen Triumph, es ist auch der donnernde Schlussapplaus in einem kleinen olympischen Märchen.

Schon 20 Minuten nach ihrem Olympiasieg hatte Michaela Dorfmeister über 100 Glückwünsche auf ihrer Homepage. Das ist mehr als die übliche Resonanz auf einen solchen Triumph, es ist auch der donnernde Schlussapplaus in einem kleinen olympischen Märchen. Michaela Dorfmeister aus Pernitz in Niederösterreich hat alles gewonnen, den Weltmeistertitel, den Gesamtweltcup, nur Olympiagold hatte sie nie. Die Österreicherin ist jetzt 32 Jahre alt, Turin war ihre letzte Chance. Ihre Bescheidenheit, die Todesgefahr, in der sie schwebte, als sie im Januar bei rasender Fahrt fast in einen Streckenposten geprallt wäre, ihre letzte Chance – das alles lieferte den Stoff für große Gefühle und spannende Dramaturgie. Und dann begleitete sie ja noch dieser Satz: „Mir ist es nicht vergönnt, Olympiasiegerin zu werden.“ Das hatte sie 2002 gesagt, bei den Olympischen Spielen in Salt Lake City. Dort hatte sie nicht mal eine Medaille gewonnen.

Und jetzt dieser Abgang der Frau, die in Wien geboren wurde, erst durch den Umzug der Eltern zum Skifahren fand und mit 14 auf die Skihandelsschule Schladming kam. Mit 18 war sie schon österreichische Jugendmeisterin. Nach Turin wird sie aufhören. Sie hat jetzt mehr Zeit für ihre Hobbys Golf und Motorradfahren. Und natürlich kann sie dann auch ohne schlechtes Gewissen ihr Lieblingsgetränk bestellen: Bier.

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