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Losverfahren für Schulen: Die SPD behält Maß

Nachgefragte Schulen sollen drei Viertel ihrer Schüler selbst aussuchen können. Das hat SPD-Chef Michael Müller am Dienstag durchgesetzt und damit seine Bodenhaftung bewiesen.

Offenbar haben die Berliner Sozialdemokraten doch noch ein Gefühl für das, was dem Bürger vermittelbar ist: Die Entscheidung, die am stärksten nachgefragten Schulen der Stadt zu respektieren und sie nicht einem überzogenen Losverfahren auszuliefern, war überfällig. Fraktionschef Michael Müller hat im letzten Moment erkannt, dass selbst ein so hehres und berechtigtes Ziel wie die soziale Mischung nicht um jeden Preis erzwungen werden kann – auch nicht dadurch, dass funktionierende, anerkannte staatliche Schulen geschwächt werden. Es ist aber diesen funktionierenden, anerkannten Schulen durchaus zuzumuten, sich mit einer überschaubaren Zahl schwieriger und weniger leistungsstarker Schüler auseinanderzusetzen. Genau dies kann erreicht werden durch ein maßvolles Losverfahren, das nicht jeden zweiten Platz an einer Schule nach dem Prinzip Zufall vergibt. Wenn die SPD diesen Weg gegenüber der Linkspartei durchsetzen kann, steht einem guten Neubeginn im Berliner Schulwesen nichts mehr entgegen. Mit Ausnahme des drohenden Lehrermangels. Sve

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