Wahl III: NPD: Dummer Denkzettel
Ob sie es in Sachsen gerade schafft oder auch in Thüringen oder vielleicht sogar nirgendwo – die NPD hat bei den gestrigen Wahlen zu viele Stimmen erhalten und wird dafür reichlich Steuergelder kassieren. Am größten ist die Gefahr ausgerechnet in Sachsen, wo die NPD in den vier Jahren im Landtag außer wildem oder einfältigem Populismus sowie internem Chaos nichts geboten hat.
Stand:
Ob sie es in Sachsen gerade schafft oder auch in Thüringen oder vielleicht sogar nirgendwo – die NPD hat bei den gestrigen Wahlen zu viele Stimmen erhalten und wird dafür reichlich Steuergelder kassieren. Am größten ist die Gefahr ausgerechnet in Sachsen, wo die NPD in den vier Jahren im Landtag außer wildem oder einfältigem Populismus sowie internem Chaos nichts geboten hat. Politikfähig wurde die Partei keineswegs, allenfalls konnten einige Abgeordnete und ihre Mitarbeiter die eigene Arbeit professionalisieren. Außerdem bietet die NPD über Sachsen und Thüringen hinaus ein wenig attraktives Bild. Der Machtkampf zwischen Parteichef Udo Voigt und seinen Rivalen, gerade in Sachsen, schwelt weiter. Die NPD ist hoch verschuldet, auch aufgrund krimineller Machenschaften. Trotzdem erscheint die Partei weiterhin vielen Unzufriedenen als wählbar, wenn sie den demokratischen Parteien so richtig einheizen wollen. Es stimmt ja: Ein Kreuz für die NPD ist der härteste Denkzettel – aber auch der dümmste. Wie viele der NPD-Wähler, von harten Neonazis abgesehen, wollen denn wirklich eine neonationalsozialistische Diktatur? Die denkbaren Folgen einer Stimmabgabe für diese Partei sind wahrscheinlich den meisten Protestwählern nicht bewusst. Auch 20 Jahre nach dem Fall der Mauer muss noch viel Aufklärung geleistet werden. fan
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