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Meinung: Familienkunde

ELTERN ALS ERSATZLEHRER

Stand:

Das könnte spannend werden. Wie reflexhaft reagieren wir auf ungewöhnliche Vorschläge? Wenn die Debatte über eine Idee der schleswigholsteinischen Bildungsministerin losgebrochen ist, wissen wir mehr. Ute Erdsiek-Rave regt an, ob angesichts des Unterrichtsausfalls im Lande nicht Eltern für fehlende Lehrer einspringen könnten. Vorlesestunden seien doch sinnvoller als vergammelte Freistunden. Und vielleicht gibt es ja Mütter oder Väter, die Zeit dafür haben oder sich nehmen würden. Was wird nun geschehen? Gibt es einen Proteststurm der Lehrergewerkschaft und den Vorwurf, der Staat suche sich seines Bildungsauftrags auf billige Art zu entledigen? Schimpfen die Eltern, weil sie sich angesichts der Finanzmisere der Länder mal wieder ausgetrickst sehen? Andererseits sind Eltern es gewöhnt, dass sie vom Kindergarten an einspringen, wenn Not am Mann oder an der Frau ist. Das ist zwar lästig, aber ausgebeutet fühlt sich dadurch niemand. Im Gegenteil: Partizipation, Teilnahme am Geschehen ist pädagogisch erwünscht. Und da Frau Erdsiek-Rave Sozialdemokratin ist, darf auch die Berliner Landesregierung über das „Kieler Modell“ nachdenken.GA

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