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Afghanistan: Gefangen im Clan

Nun haben der Bundesregierung auch führende Friedensinstitute ein Versagen in Afghanistan attestiert. Das Militärische werde überschätzt, urteilen sie in ihrem Gutachten, politische Konzepte fehlten.

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Nun haben der Bundesregierung auch führende Friedensinstitute ein Versagen in Afghanistan attestiert. Das Militärische werde überschätzt, urteilen sie in ihrem Gutachten, politische Konzepte fehlten. Die Vorwürfe sind nicht neu – und natürlich auch nicht falsch. Allerdings schicken sich die am Afghanistan-Einsatz beteiligten Staaten gerade an, ihr Engagement zu überdenken. Die USA als internationale Führungsmacht am Hindukusch sind dabei, eine neue Strategie für den Einsatz zu entwickeln, in der der zivile Wiederaufbau eine größere Rolle spielen soll – auch wenn zunächst mehr Soldaten nach Afghanistan geschickt werden. Noch sind die Planungen in Washington jedoch nicht abgeschlossen, und das muss kein schlechtes Zeichen sein. Politische Schnellschüsse helfen niemandem. Zunächst wird eine umfassende Fehleranalyse nötig sein, erst danach sollten neue Konzepte formuliert werden. Klar ist aber auch: Kein Konzept der Welt kann die Afghanen aus ihren traditionellen Clanstrukturen befreien, die in der Vergangenheit vor allem Krieg, Korruption und Unterdrückung hervorgebracht haben. Diese Erkenntnis kann nur im Land selbst wachsen – und das wird dauern. uls

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