EU-Kommissar für Irland: Gegen Höchstgebot
In der idealen Welt herrschen Logik, Verstand und der Wunsch, es besser zu machen. Wenn man diesen Vorsatz auf die EU überträgt, kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass diese Welt keine 27 EU-Kommissare braucht.
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In der idealen Welt herrschen Logik, Verstand und der Wunsch, es besser zu machen. Wenn man diesen Vorsatz auf die EU überträgt, kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass diese Welt keine 27 EU-Kommissare braucht. Genauso ist es aber gegenwärtig. Unter den Brüsseler Kommissaren ist sogar einer, der ein Ressort für „Mehrsprachigkeit“ zu verwalten hat, das man sich nun wirklich schenken könnte. Statt einer idealen Welt gibt es aber die Welt, so wie wir sie kennen – mit Menschen, die manchmal vernünftig sind, manchmal auf Krawall gebürstet. In Irland haben sie im Juni den EU-Reformvertrag abgelehnt. Einer der Vorzüge dieses Vertrages liegt darin, dass er die überfällige Verkleinerung der Kommission mit sich gebracht hätte. Nach dem Beschluss des aktuellen EU-Gipfels, der einem zweiten Referendum in Irland den Weg ebnen soll, dürfte es aber nicht dazu kommen. Irland soll seinen Kommissar behalten. Der Deal ist eine bittere Pille für alle, die sich eine schlankere Kommission wünschen. Aber ohne ihn müsste man den EU-Reformvertrag ganz vergessen. Zur Erinnerung: Der Vertrag stärkt das Europaparlament. Und das ist nicht das Schlechteste. ame
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