Meinung: Globalisierungsgegner: Die Grenzen der Reisefreiheit
Die deutsche Nachkriegs-Jugend hat sich unter anderem dadurch ausgezeichnet, dass ihre radikalen Vertreter einfach Schlagbäume einrissen. Über ein grenzenloses Europa kann sich heute jeder freuen, der auf dem kontinentalen Festland oder in Skandinavien in ein Flugzeug, ins Auto oder in einen Zug steigt.
Die deutsche Nachkriegs-Jugend hat sich unter anderem dadurch ausgezeichnet, dass ihre radikalen Vertreter einfach Schlagbäume einrissen. Über ein grenzenloses Europa kann sich heute jeder freuen, der auf dem kontinentalen Festland oder in Skandinavien in ein Flugzeug, ins Auto oder in einen Zug steigt. Nun sind dies leider auch die Verkehrsmittel einer kleinen Gruppe von Jugendlichen, für die man seit den Krawallen von Göteborg nach dem richtigen Etikett sucht. Polit-Hooligans? Das ist schon deshalb nicht richtig, weil die unterschiedlichsten Großveranstaltungen des IWF, der EU, der G 8 oder der Welthandelskonferenz diesen Krawall-Touristen nur einen medienträchtigen Anlass bieten. Von einem politischen Anliegen kann keine Rede sein, wohl aber von einer Elektrisierung der Szene seit den Ausschreitungen in Seattle. Wozu die Randalierer fähig sind, zeigen jetzt die Kontrollen an Österreichs Grenzen. Ausgerechnet zum Beginn der Reisezeit ist die Alpenrepublik zu solchen Kontrollen gezwungen, um Ausschreitungen beim Weltwirtschaftsforum in Salzburg zu verhindern. Grenzkontrollen gegen Gipfelstörer - daran werden wir uns wohl so lange gewöhnen müssen, bis die Fahnder ihre Chaoten-Dateien auf den letzten Stand gebracht haben und ihnen Reise-Fesseln anlegen.