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Wahl IV: Schleswig-Holstein: Hohes Risiko

Das Risiko, das Peter Harry Carstensen einging, war hoch: Die ungeliebte Koalition mit den Sozialdemokraten platzen zu lassen, um im Windschatten der Bundestagswahl (und in der Hoffnung auf einen schwarz-gelben Sieg im Bund) auch in Kiel eine Wunschkoalition mit den Freidemokraten in den Hafen steuern zu können – das war ein Wagnis, das nicht zuletzt auf den demoskopischen Erkenntnissen vom Frühsommer beruhte. SPD-Spitzenkandidat Ralf Stegner hat dieses Wagnis seines Koalitionspartners noch angefeuert, mit weit weniger Risiko für die eigene Partei: Stegner blieb immer die Wahl zwischen dem aufrechten Gang in die Opposition und (wenn Carstensen und die CDU sich täuschen sollten) der Aussicht auf eine rot-rot-grüne Koalition mit dem Zuschlag namens SSW, der Dänenpartei.

Stand:

Das Risiko, das Peter Harry Carstensen einging, war hoch: Die ungeliebte Koalition mit den Sozialdemokraten platzen zu lassen, um im Windschatten der Bundestagswahl (und in der Hoffnung auf einen schwarz-gelben Sieg im Bund) auch in Kiel eine Wunschkoalition mit den Freidemokraten in den Hafen steuern zu können – das war ein Wagnis, das nicht zuletzt auf den demoskopischen Erkenntnissen vom Frühsommer beruhte. SPD-Spitzenkandidat Ralf Stegner hat dieses Wagnis seines Koalitionspartners noch angefeuert, mit weit weniger Risiko für die eigene Partei: Stegner blieb immer die Wahl zwischen dem aufrechten Gang in die Opposition und (wenn Carstensen und die CDU sich täuschen sollten) der Aussicht auf eine rot-rot-grüne Koalition mit dem Zuschlag namens SSW, der Dänenpartei. Dass am Ende auch wieder eine große Koalition stehen könnte, hat wohl bei den beiden Streithähnen von CDU und SPD (die sich im Norden traditionell nicht riechen können) keine große Rolle in den Überlegungen gespielt. So kam kurz vor der Wahl angesichts knapper Umfrageergebnisse auch eine Jamaika-Koalition als Ausweg in den Blick, denn die Grünen in Kiel waren schlau genug, im Gegensatz zum Bund nichts auszuschließen. Regionalpolitisch war das durchaus sinnvoll: In Hamburg regiert Schwarz-Grün, und mit Hamburg zusammen muss Schleswig-Holstein das HSH-Nordbank-Desaster, die landespolitische Hauptaufgabe, meistern. afk

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