PORTRÄT DANIELA SCHADT LEBENSGEFÄHRTIN VON GAUCK:: „Ich unterstütze ihn aus vollem Herzen“
Emanzipierte Verhältnisse haben es inzwischen selbst in Spitzenpositionen geschafft. Professor Joachim Sauer, Ehemann der Kanzlerin, darf ungestört seiner Arbeit an der Humboldt-Universität nachgehen, während die Gattin einen Steinwurf weiter das Land regiert.
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Emanzipierte Verhältnisse haben es inzwischen selbst in Spitzenpositionen geschafft. Professor Joachim Sauer, Ehemann der Kanzlerin, darf ungestört seiner Arbeit an der Humboldt-Universität nachgehen, während die Gattin einen Steinwurf weiter das Land regiert. Aber es gibt noch Festungen, die nicht eingenommen sind und wo das Berufsbild der Karrierebegleiterin noch Gegenwart ist und wohl auch Zukunft hat. Der Amtssitz des Bundespräsidenten ist so ein Ort. Bettina Wulff, Ehefrau des aussichtsreichen Kandidaten Christian Wulff, Journalistin und Public-Relations-Fachfrau, hat bereits erklärt, sie werde „beruflich aussetzen“, falls er gewählt werde.
Und auch Daniela Schadt, seit zehn Jahren Lebensgefährtin von Joachim Gauck und seit 24 Jahren Redakteurin der „Nürnberger Zeitung“ ist nach seinen Worten entschlossen, ihren Job für ihn aufzugeben. „Daniela ist eine erwachsene politikerfahrene Frau“, lobte Gauck in der „Super Illu“ die 20 Jahre Jüngere, „der klar ist, dass sie als Partnerin des Bundespräsidenten nicht weiter als Ressortleiterin Innenpolitik in ihrer Zeitung arbeiten könnte. Sie würde sich freuen, in diesem Fall an meiner Seite zu stehen und alles, was das Amt braucht, als Begleiterin auch zu leisten.“ Und dies, obwohl er seine Lebensgefährtin – glaubt man Medienberichten – vor der Kandidatur gar nicht fragte. Er freilich scheint noch Zeit zu brauchen – für ein Eheversprechen. Ehe sei „nicht unbedingt ausgeschlossen“, sagt Gauck, man mache sich „ durchaus Gedanken“. Aber schnell werde das nicht gehen. Die Beziehung zur Mutter seiner vier Kinder ging zwar schon vor 20 Jahren zu Bruch, aber er sei ja nicht geschieden. Nur „dauerhaft getrennt“.
Daniela Schadt sagt derzeit wenig. Die Kollegen bei der „Nürnberger Zeitung“, der kleineren Schwester der „Nachrichten“, beschreiben die 50-Jährige als meinungsfreudig und humorvoll, Radlerin bei Wind und Wetter und unverdrossene Bahnfahrerin, auch für die langen Reisen zwischen Nürnberg und Berlin. Gleich nach dem Studium von Germanistik, Politik und französischer Literatur in Frankfurt am Main landete sie bei ihrem Blatt, bei dem sie bis heute arbeitet. Zurückhaltend für sich, voller Einsatz in der Sache, beschreibt das Blatt sie – die Ausschreibung für die Präsidentengattin könnte es nicht treffender sagen. Ob sie’s wird oder ihr „Jochen“ Präsident der Herzen bleibt, zeigt sich am 30. Juni. Bis dahin hat sie Urlaub – bei ihm in Berlin. Andrea Dernbach
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