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Meinung: Kanzlerbesuch: Zu familiär, zu nah

Die schönen Tage von Moskau sind nun vorbei. Morgen hat der Alltag Schröder und Putin wieder - und Schröder wird sich von Presse und Opposition ein paar unangenehme Fragen gefallen lassen müssen.

Die schönen Tage von Moskau sind nun vorbei. Morgen hat der Alltag Schröder und Putin wieder - und Schröder wird sich von Presse und Opposition ein paar unangenehme Fragen gefallen lassen müssen. Dass Schröder sich angesichts der vielen ungelösten deutsch-russischen Probleme auf einen Privatbesuch einließ, inklusive Geläut von Kirchenglocken und Schlittenglöckchen, bringt ihm angesichts der schlechten russischen Zahlungsmoral innenpolitisch keine Punkte. Außenpolitisch auch nicht. Schröder und dessen Beratern kann nicht entgangen sein, dass hier zu Lande die Euphorie nach Putins Wahl längst begründeter Furcht um den Fortbestand von Menschenrechten und Demokratie gewichen ist. Russlands Demokraten, die zu Putin auf Distanz gehen, wird das trauliche Beisammensein unterm Weihnachtsbaum nicht gefallen haben. In Tschetschenien ist kein Ende des Konflikts in Sicht - auch wegen des halbherzigen Engagements Europas, wo Deutschland nicht gerade Hinterbänkler ist. Doch der Kanzler peilt offenbar einen Zukunftsmarkt an. Was sind abstrakte Menschenrechte schon gegen 150 Millionen reale Konsumenten?

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