Zypern: Kein Kredit zum Nulltarif
Zypern braucht Geld, viel Geld sogar. Der EU-Staat, der erst einen überdimensionierten Bankensektor aufbaute und dann wegen des Schuldenschnitts in Griechenland an den Rand der Pleite geriet, ist am Sonntag der erhofften Rettung nähergekommen.
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Zypern braucht Geld, viel Geld sogar. Der EU-Staat, der erst einen überdimensionierten Bankensektor aufbaute und dann wegen des Schuldenschnitts in Griechenland an den Rand der Pleite geriet, ist am Sonntag der erhofften Rettung nähergekommen. Der Konservative Nikos Anastasiades, der vor der Präsidentschaftswahl in Zypern vorn lag, könnte demnächst in ernsthafte Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern eintreten. Anders als der scheidende zyprische Staatschef Demetris Christofias hat Anastasiades signalisiert, dass er sich auf Privatisierungen einlassen will. Wenn die milliardenschweren Finanzhilfen tatsächlich fließen sollen, wird Zyperns neuer Präsident um derartige Zugeständnisse an die EU-Partner auch gar nicht herumkommen. Dabei muss sich die Inselrepublik darauf einstellen, dass gerade der Bundestag – ohne dessen Billigung kein Geld fließen würde – den Verlauf der Gespräche mit Argusaugen verfolgen wird. Und auch wenn Zyperns Hoffnungsträger Anastasiades erklärt, dass sein Land die Hilfskredite innerhalb weniger Wochen benötige, könnte sich die Hängepartie noch länger hinziehen – beispielsweise so lange, bis die Zyprioten nachgewiesen haben, dass die Insel künftig nicht mehr als Steuerschlupfloch für russische Staatsbürger taugt. ame
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