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Gasstreit: Kiew spielt Moskau

Die Deutschen müssen nicht fürchten, wegen das Gasstreits plötzlich frieren zu müssen. Die Ukraine verspielt jedoch ihr Renommee als verlässlicher Partner.

Und wieder stockt der Gasfluss zwischen Russland und Westeuropa. In Deutschland muss dennoch niemand befürchten, dass er in diesen kalten Tagen seine Heizung nicht mehr betreiben kann. Die in den Erdgasspeichern vorgehaltenen Reserven reichen allemal für diesen Winter aus, zumal es keinerlei Einschränkungen bei den Erdgaslieferungen aus Norwegen und den Niederlanden gibt. Mittelfristig aber ist auch die Bundesrepublik, die immerhin ein Drittel ihres Erdgasbedarfs aus russischen Quellen deckt, zwingend darauf angewiesen, dass der Erdgastransport ungestört verläuft. Das gilt erst recht für die osteuropäischen Nachbarländer wie Ungarn oder Serbien. Die Ukraine versucht jetzt einmal mehr, ihre Verfügungsgewalt über die wichtigste Transitpipeline zur Aushandlung günstigerer Konditionen für die eigene Gasversorgung, aber auch für eine deutliche Aufstockung der Gebühren, die sie für die Transitleistungen erhält, zu nutzen. Damit aber macht die Ukraine genau das, was sie den Russen immer wieder vorhält: Sie nimmt die existenziell abhängigen Nachbarn in eine Art Geiselhaft – und verspielt so auch im Westen das Renommee als verlässlicher Partner. -ebs-

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