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Brandenburg: Kleines und Großes

Kein Kind darf in Brandenburg zurückgelassen werden. Dieses Leitcredo gibt der Sozialdemokrat Matthias Platzeck seit Jahren für seine Regierungen vor.

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Kein Kind darf in Brandenburg zurückgelassen werden. Dieses Leitcredo gibt der Sozialdemokrat Matthias Platzeck seit Jahren für seine Regierungen vor. Diese Tage freilich bekommt das einen neuen Klang. Ja, man kann sarkastisch werden, angesichts ständiger Enthüllungen, jäher Wendungen bei den Affären von Shakespearscher Dramatik ausgerechnet aus der Brandenburgischen Provinz: Nun hat es also Rainer Speer, der vor seinem Sturz Staatssekretär, Chef der Staatskanzlei, Finanzminister und Innenminister war, endlich geschafft. Er hat die Vaterschaft für seine 1997 geborene uneheliche Tochter geklärt, hat an das Jugendamt die Ersatz–Alimente des Staates zurückgezahlt - und kommt jetzt seinen Verpflichtungen nach. So wie es sich gehört, so wie es Tausende im Lande tun, eine Selbstverständlichkeit. Womit man wieder beim Großen wäre, das auch im Kleinen stimmen muss, wenn Politik einigermaßen glaubwürdig sein will. Der Umgang Speers – und inzwischen auch der Platzecks – mit den brandenburgischen Affären hat da viel kaputt gemacht, bestätigt Vorurteile. Es ist paradox, dem Land, das nach 1990 noch Deutschlands Armenhaus war, geht es gut wie nie – was trotzdem nicht vor Staatspartei-Allüren bewahrt.thm

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