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Vegane Lebensmittel: „Die ganze Debatte empfinde ich als hanebüchen“
Unser Leser fordert, dass nicht Firmen-Interessen, sondern die Konsumenten im Mittelpunkt der Namensdebatte um Fleisch oder Nicht-Fleisch stehen müssten. Und wie sehen Sie’s?
Stand:
Der Leserbrief von Frank-Michael Groß aus Hoyerswerda geht meiner Ansicht nach völlig am Thema vorbei. Das Argument, nur Fleischprodukte sollten Wurst etc. genannt werden dürfen, weil nur deren Hersteller über die nötige Expertise (Meisterpflicht) verfügen würden, ist keins.
Selbstverständlich kann man doch davon ausgehen, dass an alle Hersteller von Lebensmitteln die gleich hohen Anforderungen gestellt werden. Unabhängig, ob Fleisch oder pflanzliche Produkte verarbeitet und angeboten werden. Genau so wenig, wie ein Dachdecker Fleischwurst anbieten sollte, wäre es auch nicht einfach so möglich, dass eben so ein Dachdecker vegane Lebensmittel vertreibt.
Die ganze Debatte empfinde ich als hanebüchen. Meiner Meinung nach sagen Begriffe wegen der hohen Bekanntheit gut etwas darüber aus, wie man die angebotenen Lebensmittel zubereiten kann. Und dabei ist es eher unbedeutend, ob sich tierisches Fleisch darin befindet oder nicht.
Außerdem tragen wohl alle pflanzlichen Produkte eine Zusatzbezeichnung wie vegan oder vegetarisch. Hier ist die Bezeichnung sogar noch genauer als bei vielen Fleischprodukten. Ein Beispiel: Wiener Würstchen, was ist da eigentlich drin? Muss man schon genauer das Kleingedruckte auf der Verpackung durchlesen; während bei der veganen Wiener Wurst zumindest sofort eindeutig klar ist, dass kein Tier drinsteckt.
Ich wünsche mir, dass solche Entscheidungen, wie Lebensmittel gekennzeichnet werden sollen, danach entscheiden werden, was den Verbrauchern wirklich hilft und nicht danach, wie die Vertreter bestimmter Interessen die Bevorzugung bestimmter Produkte zu ihren Gunsten haben wollen. Thomas Blankenburg, Hamburg
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