Lesermeinung: Anlüger-Lösung

Zur Umleitungssituation an der B1

Ich komme gerne und schon seit 20 Jahren im Sommer nach Werder auf den Campingplatz Riegelspitze. Ich schwärme zu Hause von dieser schönen Gegend. Das werde ich nach diesem Sommer, in dem ich die soundsovielte unmögliche Umleitung erlebe, nun wohl nicht mehr tun. Touristen scheinen in Werder nicht gerne gesehen zu sein, denn man tut alles, um uns abzuschrecken. Wir Touristen sind eben keine Wähler! Ich wähle diesmal den Weg über einen Leserbrief, denn bei vorangegangen Straßensperrungen wurden höfliche Briefe an die Stadtverwaltung und das Straßenbauamt in Brandenburg überhaupt nicht beantwortet. Zum Sachverhalt: Ich kam vom Campingplatz kommend, zwar zum Einkaufen in den „Werderpark“ fahren, um aber wieder auf den Campingplatz zurück zu kommen, muss ich einen Umweg von elf Kilometern (!) über Glindow fahren. Um nach Potsdam zu fahren, soll ich einen ähnlichen Umweg in Kauf nehmen, obwohl es den kurzen Weg über die Fahrradstraße nach Petzow geben würde. Die Ausrede der Stadtverwaltung Werder, dass bei einer Umleitungsführung über diese Fahrradstraße Fördermittel zurückgezahlt werden müssten, halte ich, weil es sich ja nur um eine kurzzeitige Umleitung handelt, für an den Haaren herbeigezogen. Interessant wird dieser Tatbestand dadurch, dass das Schild für die bisherige „Anlieger“- beziehungsweise „Anlüger“-Lösung extra um wenige Meter vor Beginn der Bauarbeiten versetzt wurde! Es mag ja sein, dass Touristen hier nur Melkkühe sind – ich lasse in sechs Wochen Aufenthalt eine nicht unerhebliche Menge Euro hier, aber auch ein Campingplatz ist ein Wirtschaftsfaktor und leidet unter solchen unüberlegten Regelungen. Als langjähriges Ratsmitglied und auch Bürgermeisterin in meiner Heimatstadt meine ich mir ein solches Urteil erlauben zu können.

Ich fordere die Stadt Werder und das Amt in Brandenburg auf, schleunigst eine touristenfreundlichere Lösung bereitzustellen.

Ursula Aljets, Wilhelmshaven