Lesermeinung: „Ärzteeinkauf“ zu Dumpingpreisen
Ärzte-Notstand: Erste Hilfe aus Osteuropa 11.3.
Stand:
Ärzte-Notstand: Erste Hilfe aus Osteuropa 11.3. 2008
Frau Ziegler will durch Integration zugewanderter Ärzte aus Osteuropa dem Ärztemangel in Brandenburg entgegentreten. Das ist eine Bankrotterklärung der eigenen Gesundheitspolitik. In Brandenburg fehlen etwa 200 Ärzte. Demgegenüber stehen jedoch 16 000 deutsche Ärzte, die lieber im Ausland arbeiten. 200 fehlende Ärzte bedeuten eine Unterversorgung von fast 300 000 kranken Bürgern. 200 fehlende Ärzte bedeuten ein Fehlen von 200 Praxen mit 400 bis 600 potenziellen und nicht besetzten Arzthelferinnenstellen. Die Ursachen sind der Ministerin bekannt: Wer dem Volk vorgaukelt, dass eine medizinische Versorgung für eine „Flatrate“ von derzeit 15 Euro pro Monat pro Kassenpatient (egal, ob an Schnupfen erkrankt oder ob krebskrank und sterbend) zu gewährleisten sei, hat jeglichen Bezug zur Realität verloren. Auch der von Frau Ziegler nun favorisierte Weg des „Einkaufens von Ärzten“ aus dem osteuropäischen Ausland erweist sich schon jetzt als ein Schuss in den Ofen: Eine vor vier Jahren durchgeführte Studie analysierte das Verhalten der Ärzte, die aus Osteuropa ihren Weg in die neuen Bundesländer gefunden haben. Das Resultat war ernüchternd: nach spätestens einem Jahr war der größte Teil entweder nach Westdeutschland oder gänzlich ins Ausland ausgewandert. Auch Frau Ziegler sollte wissen, dass Billigärzte aus Russland, der Ukraine oder Bulgarien eben
keine Deppen sind, die es nötig haben, ausgerechnet für einen Deutschen Bürger Spitzenleistungen im Dumpingpreisniveau zu erbringen.
Dr. med. F. Krimphove, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Havelländischer Ärztinnen und Ärzte (AHAA)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: